Von wegen Politik ist doof: Kinder mischen mit

Mit ihrem Vorschlag, ein Kinderparlament zu gründen, stieß Bürgermeisterin Doris Schmutzer bei den Stadtvertretern auf offene Ohren. Und nicht nur bei ihnen. Wie Grit Witschurke, die Leiterin der Bad Sülzer Grundschule, den Kommunalpolitikern in ihrer Sitzung am Donnerstag mitteilen konnte, sind auch die Kinder Feuer und Flamme. „Ich habe den Vorschlag ins Kollegium getragen und gefragt, gibt es Kinder, die sich für ihre Stadt engagieren wollen? Am Ende hatte ich 20 Namen auf meinem Zettel zu stehen“, berichtete sie. „Auf die Idee, ein Kinderparlament zu gründen, bin ich gekommen, weil wir einige sehr rührige Grundschüler haben.“ Die Bürgermeisterin erinnerte unter anderem an Emma Starke und Stina Stremming. Die beiden Mädchen ärgerten sich über den Müll im Kurpark und riefen von sich aus per Plakataktion zum Müllsammeln auf. Am Ende waren es zehn Kinder, die dabei mitmachten. Nachdem sich Stadtvertreter und Schule für das Kinderparlament ausgesprochen haben, stehe jetzt die Frage, wie man das umsetzen könnte, so Grit Witschurke. Klar war schnell: Wenn 20 oder möglicherweise noch mehr Kinder mitmachen wollen, dann sollten unbedingt alle Schüler einbezogen werden. Martina Henke regte an, in der Schule eine Versammlung zu organisieren, an der auch zwei oder drei Stadtvertreter teilnehmen sollten, um zu sehen, welche Ideen und Wünsche es gebe. „Wir sollten die Kinder sehr ernst nehmen, man staunt, was sie können.“ Hans-Joachim Uhn ergänzte: „Das, was die Kinder wollen, sollte im Vordergrund stehen.“ Er sagte weiter, dass das Ganze so gestaltet werden müsse, dass das Kinderparlament keine Eintagsfliege bleibt. In ihrem Bericht über wichtige Angelegenheiten der Kommune ging Bürgermeisterin Doris Schmutzer unter anderem auf die Vorbereitung des Dahlienfestes ein, das in einer Woche über die Bühne gehen wird. Das Programm stehe, Sorgen würden allerdings die Dahlien machen, so Schmutzer. „Da sieht es noch ein bisschen spärlich aus.“ Sie führt das darauf zurück, dass die Dahlien seit Jahren in Monokultur gepflanzt werden und der Boden dadurch Ermüdungserscheinungen aufweise. Vorschlag von Uhn: Man sollte zunächst erst einmal Bodenproben nehmen und analysieren lassen, um dann gezielt düngen zu können. Edwin Sternkiker OZ

Bad Sülze - Von wegen Politik ist doof: Kinder mischen mit