Vorpommern-Rügen: So will die Verwaltung handlungsfähig bleiben

Rund 1200 Beschäftigte zählt die Verwaltung Vorpommern-Rügens. Der Landkreis ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region. Gerade in Krisenzeiten müssen die Behörden handlungsfähig bleiben. Noch hat es dort keinen Corona-Ausbruch gegeben. Sollte es aber so weit kommen, greifen die Vorbereitungen, die Carmen Schröter (CDU) getroffen hat. Unter Federführung der stellvertretenden Landrätin wurde jeder einzelne Arbeitsplatz daraufhin bewertet, ob die Tätigkeit auch aus dem Homeoffice möglich ist. Ergebnis: 600 Mitarbeiter können ins Homeoffice geschickt werden. Die Technik wird entsprechend umgerüstet, sodass sie mobil arbeiten können. „Das war schon ein riesiger Aufwand“, blickt sie zurück. „Corona war dafür der Anlass, aber nicht der Grund. Wir hatten das in den kommenden Jahren eh vor und haben es nun vorgezogen.“ Krisenstab? Nicht mehr notwendig: Die Verwaltung bildete mit Auftreten der Corona-Pandemie einen internen Krisenstab, um alles Notwendige zu koordinieren. Obwohl die Infektionszahlen nun steigen, ist der Stab kürzlich wieder aufgelöst worden. Ist nichts mehr zu tun? Keineswegs. Aber alle wüssten nun, was wann zu tun ist, berichtet Schröter. Zahlreiche Vorgänge können Bürger bereits online vornehmen, sodass persönliche Kontakte zu Verwaltungsmitarbeitern reduziert werden. Das klappe gut, meint Schröter. „Wir haben weniger Dienstaufsichtsbeschwerden als vorher.“ Mehr Personal fürs Gesundheitsamt: Darüber hinaus organisiert sie intern das Personal für die Eindämmung des Virus. Wenn auf einmal mehr Mitarbeiter benötigt werden, um etwa Kontakte nachzuverfolgen, dann weiß sie, wo Kapazitäten sind. 20 bis 30 Mitarbeiter können ihre Aufgaben zurückfahren und dem Gesundheitsamt helfen. „Wir stocken aber auch Personal auf“, sagt Schröter. Drei neue Stellen würden gerade besetzt. Bei weiteren sieben werden die Ausschreibungen vorbereitet. Lesen Sie auch: Bundeswehr kämpft in Vorpommern-Rügen gegen Corona an vorderster Front Vorpommern-Rügens Landrat: „Wir werden als Erste fordern, den Tourismus wieder zu öffnen“ Andauernder Ausnahmezustand: In Vorpommern-Rügen hat der Stab das Sagen Eine allgemeine Maskenpflicht in der Kreisverwaltung gibt es bisher übrigens nicht. Schröter: „Nach aktueller Lage reichen die Maßnahmen bei uns aus.“ Lesen Sie auch Dahlemann zeigt sich zum Lockdown im Strampler – und erntet Kritik Stralsund: Hochschule schränkt Präsenzbetrieb weitgehend ein Bansin: Privates Testzentrum hat schon 750 Abstriche genommen Von Kai Lachmann