„Wasserrösser“ in der Galerie im Kloster

Heiter und leicht ist die neue Kunstschau in der Galerie im Kloster des Kunstvereins Ribnitz-Damgarten. Bis zum 17. August sind dort Holzschnitte, Monotypien von Sabine Nier und Plastiken von Bettina Steinborn zu sehen. Eröffnungsredner Thomas Johannes Hauck verwickelte beide überraschten Künstlerinnen in ein Frage-Antwort-Duell, das sie eindrucksvoll meisterten. Laudator Hauck, selbst Schriftsteller, Bühnenautor, Filmemacher und Schauspieler, führte aus, dass beide Künstlerinnen die Kunst des subtilen, ironischen Betrachtens verbindet. Bettina Steinborns Plastiken, kleine, feine Figuren aus Bronze, stelzen auf langen schwarzen Stelen. Obenauf stehend verrenken sie sich nach Art ihren Tuns oder Zustandes. Die scharf beobachtenden „Drei Museumsbesucher“ zum Beispiel, fallen fast in die Tiefe vor Neugier. Alles ist auf den Punkt gebracht, und zwar einen mit ursprünglicher, unverfälschter Daseinfreude. „Fast skizzenlos rasant schneidet Sabine Nier ins Holz, rasant frech blickt sie hinter die Figuren, in ihre Seelen, ihre Geister“, meint der 55-jährige Thomas Hauck gestenreich zu den etwa 40 Besuchern der Ausstellungseröffnung. Wunderschöne Wortkombinationen und -schöpfungen betiteln Sabine Niers Druckgrafiken. So tummeln sich die „Wasserrösser“ als gemeinhin bekannte Seepferdchen fröhlich im Meer der Holzstrukturen. Wie in Fabeln verkörpern bei Sabine Nier häufig Tiere die Seelenzustände der gemeinten menschlichen Typen. Beide Künstlerinnen sind in Berlin geboren; Bettina Steinborn 1958 und 1965 Sabine Nier. Beide haben eine „ordentliche“ Berufslaufbahn absolviert, ehe sie sich für einen künstlerischen Werdegang entschieden. Schon zur Eröffnung fanden etliche Blätter von Sabine Nier ihre Kaufinteressenten. Die Ausstellung ist wie geschaffen zum Innehalten und Kraftschöpfen. Gabi Raskop

Ribnitz-Damgarten - „Wasserrösser“ in der Galerie im Kloster