Windjammer-Museum in Barth geplant

Bereits eingeweiht, aber für die Öffentlichkeit noch nicht zugänglich ist das Windjammer-Museum in der Barther Hafenstraße 22. Die Gäste der Festveranstaltung anlässlich des 150. Jubiläums des Werftstandortes am Eichgraben hatten das restaurierte Haus kürzlich schon erkunden und die Sammlung kennenlernen dürfen. Werfteigentümer Stephan Reeckmann hatte das benachbarte Grundstück mit der stilvollen, aber etwas heruntergekommenen Teetz‘schen Villa vor einigen Jahren erworben und sich über deren zukünftige Nutzung Gedanken gemacht. Über 400 originale Kapitänsbilder und Halbmodelle von Segel- und Dampfschiffen, im Laufe der Jahrzehnte von ihm und seinem Vater Klaus Reeckmann zusammengetragen, hängen nun in den Räumen des restaurierten, 1895 erbauten Wohn- und Geschäftshauses der einstigen Baufirma Wendt. Sie warten darauf, demnächst von maritim und kulturhistorisch interessierten Museumsbesuchern entdeckt zu werden. Das werde jedoch erst dann der Fall sein, wenn die Nutzungsänderung des Hauses als Museum genehmigt worden ist, informierte Stephan Reeckmann. „Die ausgestellten Kapitänsbilder und Halbmodelle stellen meines Wissens die größte derartige Sammlung im deutschsprachigen Raum dar“, versicherte der Sammler. Altes wurde bei der Sanierung nach Möglichkeit erhalten oder, wenn nötig, auf authentische Weise ersetzt. So sind beispielsweise besonders geformte Zierklinkersteine der Fassade nach Muster nachgefertigt worden. In den Ausstellungsräumen laden Polsterbänke und Sofas zum Platznehmen ein, um sich entspannt der Betrachtung der Schiffsszenen hingeben zu können. Mit antiken Möbeln sind einige Räume einer gutbürgerlichen Wohnung am Ende des 19. Jahrhunderts nachempfunden. Zum Hingucken und Hinsetzen lädt auch das stilvoll gestaltete Außengelände mit traditionellen weißen Gartenmöbeln ein. Passanten, die nur eine kurze Rast einlegen möchten, dürfen auf der flachen Mauer aus massiven Granitquadern, die das Grundstück zur Straßenseite begrenzt, Platz nehmen. Speziell zu diesem Zweck sind die obenliegenden Flächen der Quader glatt geschliffen. Betreut wird die Sammlung durch Bernd Koppehele vom gemeinnützigen Verein Windjammer-Museum. „Die Vereinigung von Haus und Sammlung war eine ungewöhnliche und einzigartige Herausforderung“, gab er in seiner Eröffnungsrede zu. Das Entstandene bezeichnete er als ungewöhnlich und einzigartig. Während es bei den Kapitänen Tradition gewesen wäre, sich ihre Schiffe malen zu lassen, hätten die einfachen Matrosen ihrer Freizeit mit dem Anfertigen von Schiffsdioramen einen Sinn gegeben. „Beide Darstellungsformen bilden den Kern dieser einmaligen Sammlung, die nunmehr in Barth eine Heimat gefunden hat“, so Bernd Koppehele. „Hier wurde bei der Sanierung mit viel Sachverstand vorgegangen, sie ist wirklich gelungen. Und ein Museum mit solch einer Sammlung steht Barth mit seiner Schifffahrtsgeschichte sehr gut zu Gesicht“, sagte Eröffnungsgast Norbert Bold aus Ribnitz-Damgarten. Ernst Branse, Vorsitzender des Barther Ausschusses für Bau, Umwelt, Ordnung und Sicherheit, zeigte sich ebenfalls erfreut. „Die maritime Ausstellung mit ihrem kulturhistorischen Wert wird das Angebot in unserer Stadt bereichern, auch städtebaulich hat Barth im touristisch bedeutungsvollen Hafenbereich gewonnen.“ Volker Stephan

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