- Wöpkendorf verliert „Sechs-Punkte-Spiel“

Dettmannsdorf-Kölzow — Fußball kann so grausam sein — gerade für Zuschauer. Diese bekamen am Sonnabend bei der Landesklasse-Partie zwischen der SG Wöpkendorf (SGW) und der SG Reinkenhagen ein Spiel auf niedrigstem Niveau geboten. So prägten lange Bälle, ständiges Monieren der Schiedsrichter-Entscheidungen und krasse individuelle Fehler das Bild. Bereits nach neun Minuten brachten sich die Wöpkendorfer mit einem unnötigen Foul selbst in Gefahr. Weil sich beim anschließenden Freistoß niemand um Felix Zimak kümmerte, köpfte dieser mutterseelenallein zum 1:0 für die Gäste ein. Die Hausherren versuchten zwar zu antworten, ein richtiges Rezept schien jedoch nicht vorhanden. Spätestens ab der Mittellinie flog der Ball lang nach vorne. Einzig Unsicherheiten des Reinkenhäger Schlussmanns, der Fernschüsse immer wieder fallen ließ, brachten etwas Torgefahr. Sinnbildlich für das Wöpkendorfer Spiel war die Entstehung des Ausgleichs. Stephan Krettek verlängerte einen Abschlag und Florian Höhn traf, frei auf das Gästetor zulaufend, zum 1:1 (32.). Die Gäste, die zuvor erst einen Saisonsieg einfahren konnten, wirkten nervös. Aber Wöpkendorf nutzte die Verunsicherung nicht, brachte sich stattdessen selbst in Bedrängnis. Ein Einwurf wurde nicht entscheidend geklärt und Patrick Fürstner fälschte einen Schuss ins eigene Tor ab. SGW-Trainer Ronald Slomski ermutigte seine Mannschaft in der Pause: „Reinkenhagen macht auch Fehler, wir müssen diese nur nutzen.“ Slomskis Botschaft kam scheinbar nicht überall an. So wirkten die Wöpkendorfer zunächst weiter saftlos. Doch plötzlich brachte ein Tor die Hausherren zurück ins Spiel. Die Reinkenhäger waren bei einer Ecke weit aufgerückt, während die Wöpkendorfer den abgefangenen Ball nach vorne prügelten. Hier setzte Fabian Schwärmer nach und bediente Florian Höhn, der mit seinem zweiten Treffer zum 2:2 ausglich (61.). Zum zweiten Mal war die SGW zurück gekommen und diesmal drückten die Gastgeber sogar auf die Führung. So traf der aufgerückte Patrick Fürstner aus zwölf Metern nur den Pfosten (70.). Das Spiel schien keinen Sieger mehr zu finden, bis die Wöpkendorfer fünf Minuten vor dem Ende nachhalfen. Diesmal hatte Torsteher Rainer Müller beim Freistoß von Daniel Prütz gepatzt. Der scharfe Schuss schlug im Torwarteck ein. In der vierten Minute der Nachspielzeit kassierte man noch das 2:4, als alle Mann nach vorne stürmten und Daniel Prütz aus 40 Metern ins verwaiste Wöpkendorfer Tor traf. Nach der fünften Saisonniederlage haben die Wöpkendorfer nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz. Bis zur Winterpause müssen sie mit Kandelin und Lubmin noch gegen zwei Spitzenteams antreten. SG Wöpkendorf: R. Müller — Wlodarczyk (77. Lange), Schröder (56. Zakrzewski), Meier, Fürstner — Schwärmer, Slomski, Ehlers, J. Müller (60. Parsch) — Krettek, Höhn. rm