Wöpkendorf weiter auf Finalkurs

Es läuft bereits die 62. Minute, als sich Andre Künn endlich mal ein Herz fasst. Der Mittelfeldstratege der SG Wöpkendorf attackiert einen Reinberger Spieler an der Seitenauslinie. Die Gäste können sich zwar zunächst befreien, doch Künn ackert weiter und schließlich landet der Ball vor Künns Füßen. Zehn Meter muss er noch laufen, um dann den gegnerischen Schlussmann zu tunneln, dem Torwart den Ball zwischen den Beinen durchzuspielen. Wenn die SG Wöpkendorf am Sonnabend mal das Tempo anzog, taten sich die Gäste schwer. Doch die Einheimischen schienen nur selten bereit, Vollgas zu spielen. „Die ersten 20 Minuten liefen scheinbar zu gut. Da hatte man das Gefühl, dass wird ein lockeres Spiel“, meinte SGW-Trainer Udo Richeling. So hatten die Wöpkendorfer bereits nach sechs Minuten eine Riesenchance, als Frank Meier einen Kopfball aus fünf Metern neben das Tor setzte. Als Vorlagengeber machte es Meier dann besser. Mit einem öffnenden Pass hatte der Verteidiger Christian Thiel bedient. Thiels Schuss aus zwanzig Metern wehrte der Reinberger Schlussmann zu kurz ab und Stephan Krettek staubte zum 1:0 ab. Das war es dann aber auch mit der Wöpkendorfer Herrlichkeit. Was die Gastgeber den 60 Zuschauern bis zum Pausenpfiff boten, grenzte an Arbeitsverweigerung wie auch Udo Richeling zu Protokoll gab: „So gut die Anfangsphase war, so schlecht waren wir dann nach dem Führungstreffer.“ Die SGW bettelte förmlich um den Ausgleichstreffer, doch zunächst verpassten die Reinberger diesen. Ein Lupfer aus spitzem Winkel flog über das Tor (21.). Dann hielt Torsteher Rainer Müller einen Versuch aus zwölf Metern ebenso wie den Nachschuss aus Nahdistanz (29.). In der 35. Minute fiel der fällige Ausgleichstreffer dann aber doch. Nachdem die Gäste nach einem Zweikampf im Wöpkendorfer Strafraum zuerst noch Elfmeter forderten, traf der „gefoulte“ Spieler mit einem abgefälschten Schuss zum 1:1. Stephan Krettek verzeichnete zwar bereits im Gegenzug endlich mal wieder eine Großchance, doch der 28-jährige schoss frei vor dem Reinberger Gehäuse daneben. Dafür trafen auf der Gegenseite die Gäste wieder: Nach einer ganzen Kette von Abwehrfehlern schoss ein FSV-Spieler aus zwölf Metern ein. Zum Glück für die Gastgeber hatte Linienrichter Detlef Golleck zuvor auf Abseits entschieden. Udo Richeling versuchte seine Mannen in der Pause wieder wach zu rütteln: „Wir wollten wieder rauf gehen und Reinberg zu Fehlern zwingen.“ Doch die Gäste kamen gestärkt aus der Kabine und ließen den Ball im zweiten Durchgang gepflegter durch die eigenen Reihen laufen. Was fehlte, war der Abschluss. So verzeichneten die Reinberger in den zweiten 45 Minuten nicht einen Torschuss. Auch die Wöpkendorfer visierten das Tor äußerst selten an, dennoch hätten Stephan Krettek (53., 60.), Falco Lange (82.) und Hannes Parsch für ihre Farben treffen können. Einzig der nachsetzende Künn traf zum 2:1-Sieg. „Am Ende ist das Ergebnis schon in Ordnung, aber zufrieden können wir mit der gesamten Leistung sicherlich nicht sein“, meinte Udo Richeling nach dem Spiel. SG Wöpkendorf: Rainer Müller - Mathias Gänger, Martin Slomski, Frank Meier, Michael Rummelhagen - Ronny Zakrzewski - Fabian Schwärmer (67. Hannes Parsch), Andre Künn, Jochen Müller (67. Falco Lange) - Christian Thiel, Stephan Krettek. rm

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