Zehn-Meter-Mast ärgert Anwohner

Bisher waren die Saaler Ortsteile Neuendorf, Hermannshagen-Dorf und Neuendorf-Heide weiße Flecken auf der Internet-Landkarte. Doch damit ist jetzt Schluss. Anfang November wurde an vier verschiedenen Standorten — Hermannshagen Heide, Neuendorf Hafen, Neuendorf-Heide und Neuendorf — ein zehn Meter hoher Mast sowie eine Satellitenanlage in vier Metern Höhe montiert. Bewohner haben nun die Möglichkeit, mit bis zu 25 Megabit pro Sekunde im Internet zu surfen. Anbieter ist die Firma SES Astra. Die Internetverbindung wird über Satellit hergestellt. Peter Schüler von SES Broadband Services stellte in der Saaler Gemeindevertretersitzung am Dienstagabend das Angebot vor. Dabei wurde aber auch deutlich: Nicht alle freuen sich über diese Veränderung. „In Neuendorf-Heide sind wir nicht zufrieden. Der Mast steht mitten im Ort“, erklärte ein Anwohner. „Man kann den Leuten so einen Mast doch nicht direkt vor die Haustür bauen. Das sieht furchtbar aus. Hätte man ihn nicht einfach am Rand des Dorfes aufstellen können?“ Die sogenannte Basisstation, der Mast samt Satellitenanlage, steht vor dem Haus von Anke Kossira und Wolf-Heiko Kuppardt. Vor drei Jahren haben sich die beiden das Reetdachhaus samt der Nebengebäude gekauft. „Seitdem verbringen wir unsere gesamten Sommerurlaube hier, um alles auf Vordermann zu bringen“, berichtete die Leipzigerin Anke Kossira gegenüber der OSTSEE-ZEITUNG. Erst eine Woche vor dem dem Bau des Mastes habe sie davon erfahren. „Es gab keinerlei Information. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, erklärte Anke Kossira. Der zweifachen Mutter bereitet nicht nur die unschöne Optik Sorge. „Mir konnte auch bisher keiner sagen, wie hoch die Strahlungsintensität ist.“ Sie hat Unterschriften gegen den Bau gesammelt. „Da wir aber nur eine Woche Zeit hatten, kam das leider zu spät“, berichtete die Leipzigerin. Der Bau hätte nicht mehr gestoppt werden können. Auch andere Bürger bemängelten in der Gemeindevertretersitzung die Informationspolitik. „Niemand hat im Vorfeld mit uns gesprochen. Ansonsten hätte man ja auch über einen anderen Standort diskutieren können“, sagte ein Anwohner. Der Saaler Bürgermeister Wolfgang Pierson (CDU) konnte dies allerdings nicht nachvollziehen. „Seit Jahren reden wir in den Gemeindevertretersitzungen über dieses Thema“, erklärte Pierson. Immer wieder habe es Beschwerden gegeben, dass die Bewohner nur über ein altes, langsames Modem ins Internet kommen. Gespräche mit der Telekom seien mehrmals gescheitert. „Sie haben es abgelehnt, eine Lösung zu finden“, sagte der Bürgermeister. Die Möglichkeit ein ganzes Dorf über eine Satellitenanlage zu vernetzen, sei deshalb aus Sicht der Gemeinde die beste Lösung. „Zudem wurde dies auch noch vom Ministerium gefördert“, sagte Pierson. Und auch einige Bewohner konnten den Unmut nicht verstehen. „Wir wollten Internet, jetzt haben wir es“, hieß es beispielsweise. Und ein Anwohner erklärte: „Ich bin heilfroh, dass wir endlich eine Lösung gefunden haben. Vor zwei Jahren musste ich meine Bootsfirma schließen. Ohne Internet ging es einfach nicht mehr.“ Es gab keine Informatio- nen. Wir wurden vor vollen- dete Tatsachen gestellt.“Anke Kossira, Wahl-Neuendorf-Heiderin Anika Hoepken

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