40 Millionen Euro sollen Block I in ein Hotel verwandeln

So sehen es die Pläne von Gerd Grochowiak, Chef der Projektentwicklungsfirma Irisgerd aus dem Berliner Grunewald vor. Die umfassen eine Investitionssumme von etwa 40 Millionen Euro, die in den nächsten zweieinhalb Jahren an Ort und Stelle ausgegeben werden sollen. Im November 2011 hatte Grochowiak die Ausschreibung für einen Teil der Anlage gelesen. Am nächsten Tag fuhr er hin — verliebte sich schließlich in das kolossale Anwesen. Im März 2012 schlug er dann 40 Mitbewerber aus dem Rennen, bot statt der Mindestsumme von 798 000 Euro 2,75 Millionen Euro. Dafür bekamen er und seine Geschäftspartnerin Iris Hegerich den 450 Meter langen und 20 Meter breiten ersten Riegel des insgesamt etwa 4,5 Kilometer langen Kolosses von Rügen. Was aus dem nunmehr werden soll, fasst Iris Hegerich kurz und knapp zusammen: „Ein Ferienparadies mit magnetischer Anziehungskraft.“ So solle das Appartementhotel 97 Urlaubsquartiere umfassen mit insgesamt 298 Betten. 350 seien erlaubt, so Grochowiak. Gäste für die Appartements sollen mit Fitness- und Wellnessangeboten als auch mit der Möglichkeit für medizinische Kuren gelockt werden — ganzjährig. Komplettiert werden solle das Ganze mit der entsprechenden Infrastruktur wie Cafés, Restaurant, Einrichtungen für die Kinderbetreuung. Millionen will Irisgerd zudem in die Freiflächengestaltung investieren. In das Areals integriert werden außerdem zwei Parkdecks, auf denen etwa 740 Autos abgestellt werden können. Die 150 barrierefreien Eigentumswohnungen, die im Block I mit äußerst unterschiedlichen Größen auch über zwei Etagen entstehen sollen, will Grochowiak nicht zwingend als Ferienquartiere nutzen. Vielmehr strebe er an, dass die von den Eigentümern langfristig an solvente Nutzer vermietet werden. Dies so bewerkstelligen zu können — dafür sei er seiner Meinung nach erfahren genug. „Schließlich entwickeln und verwalten wir in Berlin und Brandenburg mittlerweile 23 Wohnungen. Wir kommen auch mehr aus dem Mietwohnungsbau“, sagt Grochowiak. Was er und Iris Hegerich am Ufer der Prorer Wiek in die Tat umsetzen wollen — der Denkmalschutz redet nicht nur ein Wörtchen mit, sondern vielmehr ein entscheidendes Wort. So sind als Fassadenfarbe Papyrus-Weiß und Anthrazit als Fensterfarbe festgelegt worden. Zudem beabsichtigt der Investor die historischen Treppenhäuser in den einzelnen Aufgängen zu erhalten. Chris-Marco Herold

Prora - 40 Millionen Euro sollen Block I in ein Hotel verwandeln