Baden und Planschen mit Meerblick

Über diesem Hallenbad wird ein neuer Aufenthalts- und Verwaltungstrakt mit Restaurantbereich errichtet. Dabei handelt es sich um einen Glaspavillon. Um die entsprechende Baufreiheit zu erreichen, wird der jetzige Veranstaltungsraum „Pommernstube“, der aus einem Holzbau besteht, entfernt. Nach vier Jahren hält Robert Müller, Geschäftsführer Akzent Waldhotel GmbH, nun die endgültige Baugenehmigung für das Vorhaben in den Händen. Rückblick: Die Bauvoranträge wurden damals durch den Landkreis Rügen positiv entschieden. Die Gemeindevertretung hat jedoch Widerspruch eingelegt. Durch einen derartigen Bau würde man den Hang weiterhin schwächen und noch instabiler machen, so die Argumentation. „Ich ließ mich nicht entmutigen und es wurde am 24. März 2011 ein offizieller Bauantrag gestellt“, so Robert Müller. Diese Baugenehmigung wurde nach den neuesten Richtlinien — Bauen an der Steilküste und gefährdeten Hängen — des Landes MV geprüft. Um zu einem Ergebnis zu kommen, wurden in der Folgezeit unter anderem mehrere Bohrungen im Hangbereich durchgeführt, um genaue Berechnungen der Hangstabilisierung zu erhalten. Entsprechend einer Auflage des Landkreises Vorpommern-Rügen musste die Niederschlagsmenge der letzten 100 Jahre von Göhren nachgewiesen werden. Diese Aufgabe übernahmen die Ingenieurgesellschaft Wastra-Plan aus Rostock und das Ingenieurbüro Weiße aus Kaiserritz. Nach diesen vorliegenden Berechnungen hatte der Landkreis Ingenieur Kurt-Michael Borchert aus Berlin beauftragt, eine bautechnische Prüfung durchzuführen. Sein Abschlussbericht liegt seit Dezember vergangenen Jahres vor. In der Geotechnische Risikobewertung steht: „Zusammenfassend ist festzustellen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen (Hangmorphologie) für das geplante Schwimmbad kein Risiko infolge Böschungsbruch besteht, da dieses in ausreichender Entfernung von der Sicherheitslinie gebaut wird. Der Bau würde sich infolge der flankierenden Bodenentnahme günstig auf die gegenwärtige Hangsicherung auswirken.“ Die Ergebnisse der Überprüfungen und Stellungsnahmen wurden im Anschluss durch das Landesamt für Umwelt-Naturschutz und Geologie in einer Besprechung in Güstrow behandelt. Im Ergebnis wurde die Baugenehmigung erteilt. Nun erfolgen die Ausschreibungen, damit mit dem Bau endlich begonnen werden kann, so Müller. Es wird eine 25 mal sechs Meter große Schwimmhalle sowie zwei Salz-Sole-Becken und ein Innen- und Außenwhirlpool entstehen. Weiterhin sind Tages- und Veranstaltungsräume und Restaurantflächen vorgesehen. Die Investitionssumme beträgt rund 3,8 Millionen Euro. „Um das Problem mit dem Hang an der Waldpromenade endgültig zu klären, sind wir seit einem Jahr mit den Abgeordneten der Gemeindevertretung Göhren, Markus Pigard und Hans Gliem, im Gespräch, um eine Abflachung des Hanges zu erreichen. Hier müssen die gleichen Maßnahmen durchgeführt werden, wie bei der Baugenehmigung der Schwimmhalle. Es wurde bereits ein endgültiger Bauantrag an den Landkreis Vorpommern-Rügen gestellt. „Die Gemeindevertretung hat diesem Bauantrag zugestimmt, da es ihre Idee war, den Hang so zu stabilisieren“, erklärt Robert Müller. „Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr die Baugenehmigung bekommen.“ Nach der massiven Rutschung 2008 wurden zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, um die gesamten Hangbereiche zu entlasten. Dazu gehörten Abschrägungen , Wiederherstellung der Hangentwässerung und der Entwässerung der gesamten Elisenstraße, des Gartenwegs und der Waldstraße, sodass der Wasserdruck auf den Hang vermindert werden konnte. Eine langfristige Stabilisierung könne nur durch die Abflachung des gesamten Geländes sowie dessen Begrünung erreicht werden, hatte ein Gutachter deutlich gemacht. Sorgenkind Nordhang Im April 2008 waren am Göhrener Nordhang im Bereich des vorspringenden Bergrückens östlich der Waldstraße in Höhe der Villa „Hanni“ etwa 30 bis 50 Zentimeter dicke Deckschichten einer Fläche von jeweils zehn mal zehn Metern bis auf die alte Bahnhofstraße hinab abgerutscht. In den 60er Jahren hat sich am Hang schon einmal ein Erdrutsch ereignet, bei dem die alte Bahnhofstraße verschüttet und schließlich die neue angelegt wurde. Dieter Lindemann

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