Baubeginn für umstrittenen neuen Kreisverkehr

Der Ausbau des Göhrener Dreiecks hat begonnen. Seit Montag ist die Straße halbseitig gesperrt, der Verkehr wird über eine Baustellenampel geregelt. Das Straßenbauamt Stralsund will den Knotenpunkt B 196/L292 ausbauen und zu einem Kreisverkehr umgestalten. Der Ausbau des Knotens sei nötig, weil dessen derzeitige Ausbildung als plangleiche Einmündung nicht mehr den Verkehrsanforderungen entspreche. Die Baukosten belaufen sich auf rund 280 000 Euro. Lange schon hatte die Behörde diese Baumaßnahme auf dem Plan. Eigentlich sollte diese von März bis Juni realisiert werden, hatte deren Leiter Ralf Sendrowksi im Dezember letzten Jahres gegenüber der OZ angekündigt — vorbehaltlich der Finanzierung, da der Haushalt noch nicht bestätigt war. Bis zum Mai nächsten Jahres sollen die nun begonnen Arbeiten abgeschlossen sein, heißt es gestern aus dem Straßenbauamt. Göhrens Bürgermeisterin Carola Koos sieht das mehr als skeptisch: „Seit dem 15. September stehen schon die Schilder, aber erst jetzt geht es los. Ich sehe das noch nicht, dass die Arbeiten bis zur Saison fertig sind.“ Die Göhrener Gemeindechefin ist eine der schärfsten Kritikerinnen dieser Baumaßnahme. Und sie steht nicht allein. Gegen die Pläne des Straßenbauamtes waren die Mönchguter Gemeinden in den letzten Jahren Sturm gelaufen, weil sie in diesem Bereich keinen Unfallschwerpunkt sehen und ihrer Meinung nach die Verkehrsprobleme an der Ampelkreuzung in Baabe liegen. Das Geld sei rausgeschmissen und hätte lieber hier in den Ausbau eines Kreisels fließen sollen, ebenso in den Bau von Bustaschen zwischen Göhren und Lacken-Granitz auf der B 196, um die Stauprobleme im Sommer zu mindern, so die Gegner. Dafür hatte seinerzeit auch Baabes Bürgermeister Dieter Mathis nichts unversucht gelassen. Im Mai 2009 hatte das Straßenbauamt eine Planungsfirma beauftragt, den Ausbau des Göhrener Dreiecks mit Ampel oder Kreisverkehr zu prüfen. Göhren, Middelhagen, Thiessow und Gager sollten sich seinerzeit dazu äußern. Doch die Kommunalwahl im Juni kam dazwischen. Lediglich der Göhrener Bauausschuss tagte noch davor und stimmte gegen den Ausbau. Die konstituierenden Sitzungen fanden erst im August statt. Da waren die Fristen bereits abgelaufen. Göhren hatte dann 2010 per Gemeinderatsbeschluss gegen die Pläne geschossen, ebenso der Gewerbeverein Ostseebad Thiessow-Klein Zicker. Der Ausbau des Kreisels erfolgt mit einem Außendurchmesser von 35 Metern. Mit einer Breite von sieben Metern wird die Fahrbahn bituminös befestigt. Der fahrbahnbegleitende Radweg der B 196 wird angebunden. Die alte Eiche in der Mitte bleibt stehen. Gerit Herold

Göhren - Baubeginn für umstrittenen neuen Kreisverkehr