Die Jagd nach den Müllmonstern auf Rügen beginnt

Der starke und kalte Wind konnte den Elan der Mädchen und Jungen aus den beiden 2. Klassen der Selliner Grundschule kein Stück bremsen. Wie die Bienen schwirrten sie emsig am Hauptstrand des Ostseebades aus, um Unrat im Sandstrand und im Hangbereich ausfindig zu machen und einzusammeln. Obwohl die Kurverwaltung schon vorab mit schwerer Räumtechnik am Strand ihre Kreise gezogen hatte, spürten die Kinder noch jede Menge Kleinmüll auf: Plastetüten, die Reste von Feuerwerkskörpern, Papp- und Papierfetzen, kleine Flaschen, Glasscherben, Zellstofftaschentücher und Kronkorken landeten in den großen blauen Müllsäcken. Insgesamt 120 Mädchen und Jungen der Selliner Bildungseinrichtung waren gestern an den Stränden des Ostseebades sowie im Uferbereich des Selliner Sees im Einsatz zum Auftakt der diesjährige Aktion „Küstenputz“. An der beteiligen sich die Grundschulen aus Sellin, Gager, Binz, Putbus und Garz sowie die Regionalen Schulen aus Binz, Göhren und Garz. Bis Mitte Mai werden mehr als 500 Schüler mit ihren Lehrern sowie Rangern des Biosphärenreservates Südost-Rügen Müll an Rügens Stränden einsammeln. „Das ist wirklich ein tolle Aktion. Ich hätte die Hoffnung, an den Stränden liegt nichts, aber ihr werdet sicherlich viel finden“, gab Landrat Ralf Drescher den Startschuss für die Aktion, für die er erstmals die Schirmherrschaft übernimmt. Gleichzeitig mahnte er aus aktuellem Anlass zur Vorsicht: „Öl ist auch eine Form von Müll. Wenn ihr Ölklumpen seht, fasst diese nicht an!“ Seit Anfang der Woche sind Einsatzkräfte auf Rügen und Usedom damit beschäftigt, angeschwemmtes Schweröl an verschiedenen Küstenabschnitten zu beseitigen. Vor sieben Jahren wurde der „Küstenputz“ auf Initiative des Biopshärenreservat Südost-Rügen aus der Taufe gehoben. Bei dem handelt es sich einerseits um eine praktische Umweltschutzmaßnahme und andererseits auch um ein Umweltbildungsprojekt, um Kinder und Erwachsene für die Probleme der Meeresverschmutzung zu sensibilisieren. Unterstützt wird die Initiative von den Kurverwaltungen, die den Schulen die Mülltüten zur Verfügung stellen und diese entsorgen sowie vom Rügener Personennahverkehr, der die Kinder kostenlos zu den Einsatzorten transportiert. Bei der Kür des besten Müllmonsters, das die Schüler aus dem unerwünschten „Strandgut“ basteln, steht zudem der Tourismusverband Rügen Pate sowie der Rotary-Club Rügen und die Soroptimisten, die zusammen Preisgelder in Höhe von insgesamt 1000 Euro bereitstellen. Das Müllmonster wird in diesem Jahr über die Inselgrenzen hinaus prämiert, informierte Landrat Ralf Drescher. Denn im Rahmen der B7-Partnerschaft werde die Aktion auch auf den anderen sieben Ostseeinseln durchgeführt. Die Grundschule Putbus und die Regionale Schule Binz gehen als nächste auf die Jagd nach den Müllmonstern — am 11. April. Praktischer Umweltschutz 2007 ist das Geburtsjahr der Aktion „Küstenputz“, die das Amt für das Biosphärenreservat Südost-Rügen aus der Taufe hob. Bei der handelt es sich einerseits um eine praktische Umweltschutzmaßnahme und andererseits auch um ein Umweltbildungsprojekt. Gerit Herold

Sellin - Die Jagd nach den Müllmonstern auf Rügen beginnt