Die letzten Tage der Seedorfer Brücke sind gezählt

Die Brückenbauer können ihre Siebensachen schon mal packen. „Die Fördermittel sind da. Wir können uns der Seedorfer Brücke annehmen“, gab Reinhard Liedtke, Vorsteher des Amtes Mönchgut-Granitz, am Montagabend das Ziel vor. Dort angekommen, ist das aktuell marode Bauwerk abgerissen und verbindet ein Neubau, der Bestandteil des Rad- und Wanderwegenetzes der Region ist, die Orte Seedorf und Preetz. Das Amt als Bauherr investiert nach Angaben von Reinhard Liedtke etwas mehr als 1,6 Millionen Euro. Gesichert werde die Finanzierung des Vorhabens mit 1,4 Millionen Euro Fördergeld. Hinzu kommen schließlich 166 000 Euro aus dem Kofinanzierungsfonds des Landes. Das Amt selbst ist mit etwa 40 000 Euro an dem Vorhaben beteiligt. Das umzusetzen, werde im besten Falle ein Jahr in Anspruch nehmen. So lange sind die beiden genannten Orte nicht mehr auf dem kürzesten Weg miteinander verbunden. Den gibt es in Form dieses Bauwerkes seit 1975/76. Aber an der Brücke über die Lanckener Bek hat über die Jahre hinweg erheblich der Zahn der Zeit genagt. Inzwischen kann man dem Bauwerk nur noch die die Note 3,5 zugestehen. Das ist das Abrissurteil. Die Grundkonstruktion ist nicht mehr haltbar. Deshalb wird das alte Bauwerk mit dem Holzbelag auch komplett abgerissen und durch ein neues ersetzt. Die 95 Meter lange und drei Meter breite Brücke wird danach eine schlichte Stahlkonstruktion mit einem Asphaltbelag erhalten, die gegen Korrosionsschäden behandelt ist. Dennoch: Die Brücke soll auch zukünftig nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden können. Für den Fahrzeugverkehr bleibt sie gesperrt. Lediglich in Notfällen, so die Planung, solle die neue Brücke für Rettungsfahrzeuge befahrbar gemacht werden können. Die Alarmglocken haben an dem Bauwerk schon vor Jahren geschrillt. Bei Tiefenuntersuchungen im Rahmen der alle sechs Jahre fälligen großen Brückenprüfung hatten Taucher starke Korrosionsschäden an den als Pfahlgründung verwendeten früheren Bohrgestängen der Ölindustrie festgestellt. „Teilweise noch drei von zehn Millimetern Wandstärke und Durchrostungen an mindestens zehn der Pfähle“, hieß es dazu seinerzeit im Prüfbericht. Deshalb war die Brücke Mitte Oktober 2006 erst komplett gesperrt und wenig später für Fußgänger sowie Radfahrer wieder geöffnet worden. Für Autos weiter tabu 95 Meter lang und drei Meter breit ist die Brücke über die Lanckener Bek, die Seedorf (Gemeinde Sellin) und Preetz (Gemeinde Lancken-Granitz) verbindet. Der Steg wurde 1975/76 gebaut. Seit dem Jahr 2006 ist die Brücke für den Fahrzeugverkehr gesperrt und nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Das bleibt auch nach dem Neubau so. Chris-Marco Herold

Seedorf - Die letzten Tage der Seedorfer Brücke sind gezählt