Duckstein-Festival auf dem Prüfstand

Wie weiter mit dem Duckstein-Festival in Binz? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Mitglieder des Betriebsausschusses Kurverwaltung erneut auf ihrer jüngsten Sitzung. Bei der ging es um die Absprache für die Veranstaltungen für 2016 und die Belebung der Vor- und Nachsaison. Und dabei steht auch das Duckstein-Festival auf dem Prüfstand. Nicht zum ersten Mal. Seit 2007 gibt es die mehrtägige Großveranstaltung unter dem Motto „Kunst, Kultur und Kulinarisches“ — und immer wieder Diskussionen im Ostseebad, wenn es um den geeigneten Zeitpunkt geht. „Der war im letzten Jahr nicht optimal“, räumte Torsten Weis, Geschäftsführer der BWP Festival & Event GmbH Hamburg, die seit über zehn Jahren auch Duckstein-Festivals in Hamburg, Lübeck und Kiel ausrichtet, ein. Der Veranstaltung vom 30. August bis 7. September war unmittelbar die Premiere des „Ironman 70.3 Rügen“ am 14. September gefolgt. Für Binz bedeutete dies wochenlange Auf- und Abbauphasen am Stück mit erheblichen Belastungen für den Ort, verbunden mit gesperrten Strandabschnitten und Straßenzügen. Um dies zu entzerren, war — wieder einmal — eine Verschiebung im Gespräch. Aber daraus wird in diesem Jahr nichts. Die Ideen, die Veranstaltung in den Juni oder August zu ziehen, sind vom Tisch. „Im Juni geht das bei Duckstein nicht, da haben wir einen Engpass“, begründete Weis. Immerhin sei die neuntägige Veranstaltung mit Kosten in Höhe von 220000 Euro verbunden (die Kurverwaltung Binz gibt logistische Leistungen in Höhe von 11000 Euro dazu). Zudem könnten sich die Stamm-Besucher nicht so kurzfristig auf einen neuen Zeitpunkt umstellen. Die Variante vom 22. bis 30. August wiederum hatte der Betriebsausschuss in seiner Januar-Sitzung abgelehnt. Schließlich soll das Event die Nachsaison beleben. Dafür hätten sich auch Hoteliers, Vermieter und Gewerbetreibende ausgesprochen. In diesem Jahr findet das Duckstein-Festival vom 29. August bis 6. September statt, das Triathlon-Spektakel am 13. September. Damit der Ort weniger stark belastet werde, schlug Weis vor, bei der Logistik Synergien zu nutzen. So könnten teilweise Zelte und Bühnen doppelt genutzt werden. Um zu wissen, wie es künftig weitergehen soll, sei eine langfristige Planung notwendig, appellierte Weis an das Gremium. Der dreijährige Vertrag mit dem Veranstalter läuft in diesem Jahr aus. Um dessen Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, war das Musik- und Kunstfest vor Jahren von Mitte auf Anfang September vorverlegt und 2012 von sechs auf neun Tage aufgestockt worden. Ob es im kommenden Jahr den traditionellen Monat der Bäderarchitektur im September geben wird, ist noch offen. Da der September mit Duckstein-Festival und Ironman gut belegt ist, gibt es die Idee, das Thema in den Juni zu schieben und mit dem Titel „Weiße Villen, weiße Nächte“ zu verflechten. Weiterhin könnte das traditionale Herbstfest zum Saisonfinale ersetzt werden durch ein Drachenfest für Familien am 3. Oktober“, informierte Kerstin Götze, Marketingverantwortliche in der Kurverwaltung. Auch gibt es Überlegungen, die einzelnen Monate thematisch aufzubereiten. Fest stehe, dass es zwischen April und Oktober keine neuen Veranstaltungen geben werde, das die Hauptsaison gut abgedeckt sei. Im April soll über die Veranstaltungen 2016 abschließend bestimmt werden, so Ausschussvorsitzende Dr. Manuela Tomschin (WG Pro-Binz). Bei denen wünscht sich Birte Löhr, Generaldirektorin der Hutter-Gruppe, die in Binz mehrere große Hotels betreibt, „etwas mehr Pep“. Vieles sei zu altbacken, wünscht sie sich Veranstaltungen „mit Glanz und Gloria“, die „moderner und hochkarätiger“ sind. „Mir fehlt ein Highlight, weniger ist mehr. Warum holen wir uns nicht einmal eine Olivia Jones oder Helene Fischer oder AC/DC nach Binz?“, so Löhr. Gerit Herold

Binz - Duckstein-Festival auf dem Prüfstand