Ein Jugendwart für ganz Nord-Rügen

Die Nachwuchskameraden von Jasmund und Wittow könnten demnächst bei Wettkämpfen auch Mannschaften auf Amtsebene bilden. Eine der Voraussetzungen haben die Jugendwarte der beiden Halbinseln am Dienstagabend in Glowe geschaffen: Sie wählten ihren Glower Kollegen Daniel König zum ersten Amtsjugendwart Nord-Rügens. Das ist auf Rügen bislang einmalig. Die jugendlichen Kameraden im Südosten der Insel arbeiten zwar schon seit geraumer Zeit auf Amtsebene zusammen und treten auch als Amts-Jugendfeuerwehr-Mannschaften auf. „Das läuft im Amt Mönchgut-Granitz wirklich sehr gut“, sagt der Kreisjugendwart Ingo Trusheim. Einen solchen offiziellen und symbolischen Akt wie auf Jasmund und Wittow hat es aber dort bislang nicht gegeben. „Es geht letztlich darum, die aktiven und die Jugendfeuerwehren langfristig zu stabilisieren“, sagt die Amtsvorsteherin Petra Harder. Dabei sei die engere Zusammenarbeit auf Amtsebene ein wichtiges Bausteinchen. „Wir müssen den Mädchen und Jungen Anreize für die Arbeit in den Jugendfeuerwehren bieten. Sich dort zu engagieren, muss Spaß machen. Und natürlich wollen sie sich auch mit anderen messen.“ Dass sie dazu Gelegenheit bekommen und Erfolge haben, soll ein Effekt der Amts-Jugendwehrarbeit sein. Auch zahlenmäßig kleinere Jugendwehren könnten bei Wettkämpfen mitmachen, wenn ihre Mitglieder mit Altersgenossen aus anderen Jugendwehren Nord-Rügens in einer gemeinsamen Mannschaft des Amtes antreten. „Da kann man aus den Jugendwehren starke Gruppen zusammenstellen“, erklärte Ingo Trusheim die Vorteile. Auch in der Ausbildung sei es von Vorteil, wenn mehrere Jugendwehren zusammen trainierten, so Gerd Hasselberg, Wehrführer in Glowe. „Da ist es ineffektiv, nur mit drei oder vier Jugendlichen zu arbeiten.“ Die Eigenständigkeit der einzelnen Jugendwehren bleibt von alledem unberührt, machte Trusheim deutlich. Die Wittower und Jasmunder erhoffen sich durch einen gemeinsamen Auftritt eine wachsende Stärke. Dadurch wiederum wollen sie bei den jungen Leuten punkten und attraktiver werden. In Wiek sei die Mitgliederzahl der Jugendwehr praktisch bei Null. „Vielleicht können wir da bald wieder Nachwuchs akquirieren“, hofft der Kreisjugendwart. Er könnte sich durchaus vorstellen, dass das Amt Nord-Rügen beim Neujahrspokal Anfang nächsten Jahres schon mit mehreren Jugendmannschaften antritt. „Überlegt euch mal, ob ihr auch am großen Zeltlager schon als Amts-Jugendfeuerwehr teilnehmen wollt“, forderte er die Jugendwarte auf. Bis zum 15. Oktober sei noch Zeit, sich anzumelden. Daniel König griff die Ideen gern auf und hält die Teilnahme von Amts-Jugendmannschaften beim Kampf um den Neujahrspokal für realistisch. Er wird sich jetzt in die zusätzliche Arbeit knien müssen. Der 33-Jährige, der 1994 Mitglied in der Jugendfeuerwehr seines Heimatortes Glowe wurde, ist seit 2010 stellvertretender und seit diesem Jahr erster Jugendwart in Glowe. „Ihr kennt mich“, sagte er zu seinen Kollegen: „Entweder mache ich etwas richtig oder gar nicht.“ Seit 17 Jahren im Dienst 1996 wurde Daniel König aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst übernommen. In der Glower Jugendfeuerwehr sind 16 Mädchen und Jungen, in Altenkirchen acht, in Breege zehn, in Sagard zwölf, in Lohme sechs und in Dranske sieben angemeldet. Die Zahlen beinhalten zum Teil auch die Zahl der Mitglieder in den Kinderfeuerwehren. Dort darf man ab sechs Jahren mitmachen. Maik Trettin

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