Ein Pächter soll Museumsschiff und Museumshof wieder beleben

Ab dem nächsten Jahr soll das Areal des Museumsschiffes „Luise“ am Südstrand und der Museumshof im Ortszentrum durch einen Pächter bewirtschaftet werden. Die Gemeinde Göhren hat jetzt ein Interessenbekundungsverfahren angeschoben. Interessenten können ein Konzept für jeweils eines der genannten Areale abgeben — oder auch für beide zusammen. Die Bewerbungsfrist endet am 30. September. „Wir haben das erst einmal weit gefasst, es ist quasi eine lose Anfrage, um Ideen zu sammeln“, informiert Alexander Stein von der Kurverwaltung. Es habe bereits mehrere Anfragen gegeben und ein Interessent habe sich bereits ein Bild vor Ort gemacht. „Aber ein konkretes Konzept liegt bisher nicht vor“, so Stein. Wenn das Interessenbekundungsverfahren beendet ist, wird sich der Fachaussschuss der Gemeindevertretung mit den Bewerbungen auseinandersetzen. Auch damit, inwieweit sich die Gemeinde als Eigentümer künftig mit in eine Belebung der beiden Standorte einklinkt. Dann werde noch eine öffentliche Ausschreibung folgen mit konkreten Zahlen, Laufzeit und Höhe der Pachtsumme. Die Weichen für die Zukunft der Mönchguter Museen hatten die Gemeindevertreter im April mit einem entsprechenden Beschluss gestellt. Das Heimatmuseum soll unter der Regie der Gemeinde zu einem „Pommerschen Trachtenmuseum“ (Arbeitstitel) als weiterhin wissenschaftlich arbeitendes Museum entwickelt und erweitert werden. Der Museumshof könnte als Erlebnishof mit Werkstätten und praktischer Museumspädagogik, das Areal am Museumsschiff „Luise“ als maritime Veranstaltungsfläche zum Thema „Schifffahrt auf Rügen“ mit Gastronomieangeboten von fremder Hand betrieben werden (die OZ berichtete). Der Gemeinderat war seinerzeit den Vorschlägen von Museumsleitung und Kurverwaltung sowie dem Votum der Bürger gefolgt, das diese bei der Einwohnerversammlung im März abgegeben hatten. Die Mehrheit hatte sich für den Fortbestand und eine Neuausrichtung der Museen ausgesprochen. Der kommunale Eigenbetrieb Kurverwaltung führt seit dem 1. Juni letzten Jahres die Regie an vier Museumsstandorten in Göhren, nachdem der Museumsförderverein nach zwölfjähriger Trägerschaft den Bewirtschaftungsvertrag mit der Gemeinde kündigen musste. Er konnte die Kosten für Personal und Unterhaltung nicht mehr aufbringen. Der Museumsförderverein nutzt das „Haus Damp“als Sitz und öffnet das „Rookhus“ bis September mittwochs und zu besonderen Anlässen für Besucher. Die Regelung gilt vorerst für dieses Jahr. Gerit Herold

Göhren - Ein Pächter soll Museumsschiff und Museumshof wieder beleben