Ein Urlaubstag in Sassnitz: Das kostet der Spaß

„Nach Rügen reisen heißt, nach Saßnitz reisen“, schrieb der Dichter Theodor Fontane einst in seinem Roman „Effi Briest“. Und so tummeln sich alljährlich zahlreiche Touristen in der zweitjüngsten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns, die erst 1957 das Stadtrecht erhielt. Einst ein kleiner Fischerort, mauserte sich Sassnitz zu einem lebhaften inzwischen staatlich anerkannten Erholungsort. Wer einen Tag in Sassnitz verbringen möchte, sollte vor allem gut zu Fuß sein. Zu festem Schuhwerk sei Ihnen geraten. Denn nur so sind Sie auch wirklich gewappnet für einen Urlaubstag in dem Erholungsort am Hang, der mit einigen Superlativen aufwartet. Parken: Von Kostenlos bis zu 1,50 Euro pro Stunde: Wenn Sie mit dem Auto anreisen, haben Sie die Qual der Wahl, wo Sie Ihren Wagen abstellen. Tatsächlich gibt es kostenlose Stellflächen auf dem Parkplatz Dwasieden in der Mukraner Straße. Jedoch haben Sie dann auch einen Fußmarsch von 30 bis 40 Minuten vor sich, bevor Sie beispielsweise am Hafen sind. Zentral gelegen sind das Parkhaus direkt am Stadthafen – die Parkpalette – und der Parkplatz „Altstadt“ oberhalb des Hafens. Für jede angefangene Stunde in der Parkpalette müssen Sie 1,50 Euro berappen. Achtung: Der maximale Tagesbetrag beträgt 10 Euro! Günstiger ist es auf dem Parkplatz „Altstadt“. Dort wird zwischen 8 und 22 Uhr ein Euro pro Stunde fällig. Freizeit: Vom Molenspaziergang bis Speedboot-Tour: Ob Sie nun die Stadt vom Hafen aus erkunden oder sich erst in der Altstadt umsehen – erlebt sollten Sie beides haben. Während die Altstadt durch ihre Gassen und die historischen Villen im Stil der Bäderarchitektur besticht, pulsiert am Hafen das Leben. Die bis 2013 längste Außenmole Europas – den Rang lief Sassnitz die polnische Stadt Swinemünde ab – mit ihrem Leuchtturm, die rund 250 Meter lange Hängebrücke für Fußgänger – dem Wahrzeichen der Stadt – die das Stadtzentrum mit dem Stadthafen verbindet, Museen und das U-Boot „HMS Otus“, das ebenfalls besichtigt werden kann: Allein im Stadthafen sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen. Völlig kostenlos wird das Vergnügen allerdings nicht. So kostet beispielsweise die Besichtigung des britischen Museums-U-Boots eine Familie 18 Euro (Einzeltickets: Erwachsener 8 Euro, Kinder zwischen 4 und 13 Jahre 4,50 Euro, Jugendliche von 14 bis 17 Jahre 6 Euro). Das Fischerei- und Hafenmuseum mit dem Museumskutter „Havel“ besichtigen Sie als Familie (zwei Erwachsene und zwei Kinder) für 13 Euro (Einzeltickets: Erwachsener 5 Euro, Kinder ab sechs Jahren 3 Euro). Vom Stadthafen aus können Sie mit einem der Ausflugsschiffe auch in See stechen und so Rügens malerische Steilküste mit den markanten, weiß leuchtenden Kreidefelsen von Seeseite aus bewundern – beispielsweise mit der „MS Nordwind“. 16 Euro pro Erwachsener und acht Euro pro Kind werden für dieses eindrucksvolle Erlebnis mit diesem Schiff fällig. Wer gern etwas mehr Action hat, bucht eine Tour auf dem Speedboot von Constantin Freiherr von Hodenberg, der von Donnerstag bis Sonntag zu rasanten Ritten über die Wellen entlang der Kreideküste bis hin zum Weltkulturerbe „Königsstuhl“ einlädt. Dieses Erlebnis müssen Sie allerdings vorab telefonisch unter 0163 / 880 18 50 buchen. Essen: Fisch, ganz klar! Da Seeluft bekanntlich Hunger macht, sollten Sie bei Ihrem Budget auch ein paar Euro fürs Essen einplanen. Die Auswahl im Stadthafen, an der Strandpromenade und auch in der Stadt ist groß. Klar, Sassnitz und Fisch gehören natürlich zueinander. So halten beispielsweise Kutter im Hafen eine große Auswahl an Fischgerichten parat. Für ein mariniertes Fischbrötchen zahlt man am Räucher-Kutter „Heimat“ beispielsweise 2,50 Euro, für ein Brötchen mit geräuchertem Fisch 3,50 Euro. Wen der große Hunger gepackt hat, ist beim Kutterfisch gut aufgehoben. Die Manufaktur wirbt mit der längsten Fischtheke auf der Insel Rügen. Und auch die Auswahl auf der Kutterfisch-Speisekarte kann sich sehen lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ostseelachs-Burger mit gegrilltem Lachs und Seealgensalat und dazu Pommes für 14,50 Euro? Bei beidem inbegriffen: ein kostenloser Blick auf den Hafen. Dieses Souvenir muss mit: Dort – in den Arkaden – und auch in der Stadt werden Sie bei einem Bummel auch das eine oder andere Souvenir finden. Wie wäre es beispielsweise mit der Rügener Heilkreide, die nahe Sassnitz abgebaut wird. Hier lohnt sich auf alle Fälle aber ein Preisvergleich. Während sie im Altstadt-Shop gegenüber dem Altstadt-Parkplatz für 5,95 Euro pro 500 Gramm angeboten wird, muss am Hafen vier Euro mehr für die gleiche Menge gelöhnt werden. Lesen Sie auch Ein Urlaubstag in Bergen: Das kostet der Spaß Ein Urlaubstag in Binz: Das kostet der Spaß Rügens schönste Strände an der Ostsee Von Anja Krüger