Eklat in Göhren bei Besetzung der Ausschüsse

Die Göhrener Gemeindevertreter müssen erneut über die Besetzung ihrer Ausschüsse abstimmen und die Stellvertreter des Bürgermeisters wählen. Beim ersten Anlauf auf der konstituierenden Sitzung seien rechtliche Fehler gemacht worden, bestätigt die Kreisverwaltung. Deren Rechtsaufsicht war um Rat gefragt worden, nachdem es am 2. Juli auf der ersten Gemeindevertretersitzung nach der Kommunalwahl große Verwirrung gegeben hatte. Es scheint eine Art „Kraftprobe“ zwischen der Gemeindevertretung und dem neuen Bürgermeister Wolfgang Pester gewesen zu sein. Der hatte als Einzelbewerber von den Göhrenern zwar so viele Stimmen bekommen, dass ihm zwei der elf möglichen Sitze in der Gemeindevertretung zugestanden hätten. Weil er aber allein auf seiner Bewerberliste stand, konnte von dieser niemand nachrücken und die Plätze besetzen, nachdem er parallel die Wahl zum Bürgermeister gewonnen und das Ehrenamt angenommen hatte. Die Gemeindevertretung besteht nun nur noch aus neun Mitgliedern und dem Bürgermeister. Der wiederum ist darauf angewiesen, sich Mehrheiten zu beschaffen. Pester hatte zur Besetzung der Ausschüsse mit Gesche Krohn (Gemeinsam für Göhren) und dem Einzelbewerber Marcus Groner eine so genannte Zählgemeinschaft gebildet. Bei der anschließenden Besetzung der Ausschüsse hätten die Vertreter von CDU und SPD dann mehrfach für eigene Kandidaten votiert. „Das führte dazu, dass bei einer Abstimmung insgesamt bis zu 14 Stimmen abgegeben wurden, obwohl wir maximal neun Gemeindevertreter sind und noch nicht einmal alle da waren.“ Auch bei der Wahl seiner Stellvertreter Hans-Harald Ott (SPD) und Herbert Dobelstein (CDU) gab es Ungereimtheiten. Dafür wäre laut Wahlgesetz die Mehrheit aller neun Gemeindevertreter notwendig gewesen, sie brauchten also fünf Stimmen, bekamen im ersten Wahlgang aber nur vier. „Wir hätten einen zweiten machen müssen“, weiß Pester heute, nachdem er Widerspruch eingelegt und das Amt und die Rechtsaufsicht befragt hat. „Wir waren der Meinung, dass das Procedere in Ordnung ist“, sagt Hans-Harald Ott. Die gemachten Fehler müsse man schnellstmöglich korrigieren, um endlich arbeiten zu können. „Es gibt genug zu tun“, sagt er und nennt zum Beispiel den Haushalt und den Weiterbau des Radweges nach Baabe. Damit am Montag auf der Gemeindevertretersitzung nichts schief geht, soll nicht über jedes Ausschussmitglied einzeln, sondern über eine vorher ausgehandelte Liste abgestimmt werden. „Ich habe am Sonntag mit allen Beteiligten Gespräche geführt“, sagt Pester. Man habe sich für sämtliche zu besetzende Ausschüsse auf Listen geeinigt. Maik Trettin

Göhren - Eklat in Göhren bei Besetzung der Ausschüsse