Gasleitung auf Rügen bei Bauarbeiten beschädigt: Schule evakuiert

Gas strömt aus! Große Aufregung am Mittwoch in der Granitzer Straße im Ostseebad Sellin. Dort war bei Bauarbeiten an einem Eigenheim eine Gasleitung beschädigt worden. Gegen 10 Uhr schallten im Ort die Sirenen. Schon kurze Zeit später waren die freiwilligen Feuerwehren aus Sellin und Baabe, die Führungsgruppe des Amtes Mönchgut-Granitz sowie auch die Freiwillige Feuerwehr Bergen mit insgesamt 10 Fahrzeugen am Einsatzort. Das Schulzentrum mit Grundschule und CJD-Schule auf der gegenüberliegenden Straßenseite sowie Bewohner anliegender Häuser mussten wegen der unklaren Gefahrenlage vorsorglich evakuiert werden. Die Granitzer Straße wurde weiträumig abgesperrt. Feuerwehr kontrollierte mit drei Messgeräten: „Als wir am Einsatzort ankamen, hatten schon alle Schüler das Schulgebäude verlassen. Dass das Haus schon geräumt war, war für uns optimal und ist sehr lobenswert. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung hat gut funktioniert. Sie war von den Bauarbeitern schon informiert worden, worauf der Hausalarm ausgelöst wurde“, schildert Einsatzleiter Otto Chimm. „Wir haben zuerst die Gebäude im Umkreis von 50 bis 100 Metern – je nach Windrichtung – mit drei Messgeräten kontrolliert und sie von den Einwohnern räumen lassen. Das ging recht zügig“, so der stellvertretende Amtswehrführer des Amtes Mönchgut-Granitz. Defekte Gasleitung wurde gesichert: Zudem seien die Fenster in den Gebäuden gleich geschlossen worden, damit dort kein Gas einströmen kann. Die 39 Einsatzkräfte der drei Rügener Wehren hatten auch den Brandschutz sichergestellt und vorsorglich eine Wasserversorgung aufgebaut. Vorsichtshalber waren zwei Rettungswagen eingetroffen. Doch verletzt wurde niemand. Vor Ort war auch der Gasversorger EWE, der die defekte Leitung schließlich sicherte, so Chimm. Die Bewohner des betroffenen Hauses wollten sich gegenüber der OZ nicht äußern. 330 Schüler mussten Schulgebäude räumen: Schon nach gut einer Stunde konnten die Schüler wieder in das Schulgebäude zurückkehren. Nach Auskunft beider Schulleitungen befanden sich 130 Grundschüler sowie rund 200 CJD-Schüler der Klassen 1 bis 12 vor Einsatzbeginn im Schulhaus. „Die Klassen haben mit ihren Fachlehrern, die sie gerade unterrichtet haben, das Schulgebäude verlassen und sich dann von der Gefahrenstelle wegbegeben. Das lief alles sehr gut ab, dafür muss ich Lehrer und Schüler loben“, so Martin Hanna, Leiter der CJD-Schule. Die Schüler beider Einrichtungen gingen während des Einsatzes im Ort oder im anliegenden Waldgebiet Granitz spazieren. Lesen Sie auch Verschärfter Lockdown: Ostern bleibt es ruhig auf der Insel Rügen Urlaub zu Ostern auf Rügen: Was ist erlaubt, was verboten? Selliner Kurhauses: Nachbar unterstützt Investorpläne trotz Lärm „Der Einsatz ist gut verlaufen und war für die Schule gleichzeitig eine gute Übung, die Schulen ja zweimal im Jahr durchführen müssen“, schätzte Otto Chimm nach dem Einsatz ein. Von Gerit Herold