Gegen Absprachen: SPD-Mann bringt sich für Ausschuss in Stellung

Bei der Besetzung des Vorsitzes des Bergener Bauausschusses könnte es noch einmal richtig heiß hergehen. Auf der jüngsten Versammlung hatte der CDU-Stadtvertreter Torsten Zink zur Debatte gestanden. Da von den neun Ausschussmitgliedern nur sechs anwesend waren, war es mit drei zu drei Stimmen zu einer Pattsituation gekommen, weshalb der Posten des Vorsitzenden vorerst unbesetzt geblieben ist (die OZ berichtete). Pikant: Eigentlich soll es unter den Fraktionen Verabredungen gegeben haben, wer welche Ausschussvorsitzenden stellt. Und Zinks Wahl galt als gebongt. Peter Wendekamm (Linke) — wegen seiner Stellvertreterfunktion derzeit amtierender Ausschuss-Chef — bestätigt das. „Eigentlich haben die Stadtvertreter untereinander ausgemacht, dass Herr Zink zum neuen Vorsitzenden gemacht wird. Das sich daran nicht alle halten, steht auf einem anderen Blatt“, sagt Wendekamm. Der linke Kommunalpolitiker gesteht der CDU in Anbetracht des Kräftverhältnisses in der Stadtvertretung und in den Ausschüssen die Ambitionen zur Führung der Gremien zwar zu, hat aber ebenfalls seine eigenen Präferenzen. „Ich würde es gern sehen, wenn Matthies Knuth von der SPD-Fraktion wieder den Vorsitz übernehmen würde“, sagt Peter Wendekamm. „Er hat das lange Zeit sehr gut gemacht und ist prädestiniert dafür.“ Matthies Knuth ist bereit. „Das kann ich gerne machen“, sagt er. „Nur steht die Frage, ob es dafür im Ausschuss auch die entsprechenden Mehrheiten gibt.“ Zahlenmäßig sieht es schlecht aus: Fünf Mitglieder sind von der CDU/FDP- Fraktion, die anderen werden von den Linken, der SPD und dem Grünen Bündnis Bergen (GBB) gestellt. Nach Informationen der OSTSEE-ZEITUNG ist die Nominierung von Torsten Zink umstritten. Offen wird darüber gesprochen, dass andere Ausschussmitglieder zum Beispiel die Aufgabe der Versammlungsleitung weitaus besser erledigen könnten. Matthies Knuth verweist beispielsweise auf Jürgen Fahrenholz, der bei der konstituierenden Sitzung zum Vorsitzenden gewählt worden war. Mit einer überwiegenden Mehrheit und somit trotz seiner CDU-Zugehörigkeit auch von Ausschussmitgliedern aus anderen Fraktionen. Allerdings war Fahrenholz aus — wie es heißt — gesundheitlichen Gründen schon kurz nach der Wahl wieder zurückgetreten, weshalb Torsten Zink ins Spiel gebracht worden war. Auf der nächsten Bauausschusssitzung wird erneut gewählt. Dann kommt es vermutlich auch darauf an, ob alle Mitglieder anwesend sind. Das verhehlt Knuth nicht. Aus den Reihen der neun Volksvertreter allerdings durch eine Mehrheit gewählt zu werden, scheint ihm dann aber offenbar doch die liebere Variante zu sein. Jens-Uwe Berndt

Bergen - Gegen Absprachen: SPD-Mann bringt sich für Ausschuss in Stellung