Gleich drei Rügener Schülerzeitungen holen sich Landespreise

In den Inselschulen arbeiten erfolgreiche junge Zeitungsmacher. Gleich drei Redaktionen aus Binz, Altenkirchen und Gingst konnten sich im diesjährigen Schülerzeitungswettbewerb des Landes begehrte Preise holen und die Jury des Jugendmedienverbandes MV mit ideenreichen Produkten in gedruckter oder digitaler Form überzeugen. Die Binzer Grundschüler hatten ihre Ausgabe „Schulhof-Geflüster“ eingereicht und landeten in der Kategorie „Grundschule“ auf dem dritten Platz. Grit Händel vom Schulverein Küstenkinder betreut die Gruppe von 18 Jungen und Mädchen ehrenamtlich und freute sich, als sie von dem Erfolg hörte. „Ich persönlich finde die Arbeit mit den Kindern unheimlich bereichernd“, erklärt sie und meint, dass ihr die Redaktionssitzungen am Freitagnachmittag sehr viel Spaß machten. „Ich bin immer wieder begeistert, mit welchem Engagement die Kinder dabei sind“, lobt sie ihre Schützlinge, die im Moment nicht im Medienraum, sondern an ihren Home-Office-Aufgaben der Zeitung arbeiten. Texte über Fahrraddiebstahl und Fälschen von Essensmarken: Die Jury bewundert die sehr gute Recherchearbeit der Binzer, bei der es ihnen in dieser Jahresausgabe gelinge, „den Finger in die Wunde zu legen.“ Die Sonderpädagogin Doreen Kreuseler hebt in ihrer Bewertung vor allem die Texte über einen Fahrraddiebstahl, die Benutzung von Handys im Unterricht oder das Fälschen von Essensmarken hervor. Immer seien die Beiträge in Wort und Bild „altersgerecht, sprachlich und stilistisch gut aufbereitet.“ Die Altenkirchener haben mit ihrer Internet-Zeitung „Der Schülerspiegel“ den Sonderpreis „digital genial“ gewonnen. Schulleiterin Kirsten Knebusch ist stolz auf die zehn Schüler, die sich mit den aktuellen Fragen von Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigten. „Es ist schön, dass wir damit unsere Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen können“, sagt sie und meint damit einen Baustein aus dem Schulprogramm. Einsatz für eine saubere Küste und Naturschutz: Seit Jahren kümmert sich die Schule nämlich in verschiedenen Projekten um eine saubere Küste, Naturschutz oder Umweltprobleme. Die Redakteure präsentieren auf ihrer Website zudem solche Angebote wie einen Flyer über das Flächendenkmal Kap Arkona oder den Link zu dem YouTube-Kanal „Der Schülerspiegel von Wittow“. Hier veröffentlichen sie selbst produzierte Dokumentationen zu alltäglichen Themen der Region und gehen wie in dem Streifen „Humanus Turisticus“ augenzwinkernd mit einer Problematik der Halbinsel um. Einen Hattrick legten die Redakteure der „Gingster Welle“ hin, denn sie konnten zum dritten Mal hintereinander den ersten Platz unter den beteiligten Regionalen Schulen aus ganz MV belegen. In ihrer Laudatio bescheinigt Silvia Rabethge vom Landesmarketing MV den sehr professionellen Auftritt der Siegerin, die „ein echter Leuchtturm in der Schülerzeitungslandschaft“ des Landes sei. Zum Team in Gingst gehören 12 feste Autoren: Sie besteche nicht nur in der Aufmachung, sondern auch in der zielgruppengenauen und übergreifenden Themenwahl. „Etwas für alle anzubieten, ist nicht immer einfach“, weiß Projektleiterin Christiane Müller von ihrer Arbeitsgemeinschaft zu berichten. Mit den 12 festen Text- und Bildautoren möchte sie bewusst alle Schüler erreichen und zum Lesen anregen. Und so wie ihre Mitstreiter in beiden Schulformen lernen, soll die Ausgabe auch alle Leser aus Grund- und Regionalschule ansprechen. Jubel herrschte beim Homeschooling, als Victoria Nagel, eine der Mitarbeiterinnen der Gingster Schülerzeitung, von dem Sieg erfuhr. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir es noch einmal schaffen würden“, sagt die 15-Jährige, die schon die anderen Gewinne in Schwerin und Neubrandenburg mitfeiern durfte. Inzwischen gehört sie zu den alten Hasen, die als freie Autoren für die Schülerseiten schreiben. Preisverleihung fand wegen Corona online statt: Sie konnte mit ihrem „Interview with a Londoner“ besonders punkten, denn neben den Berichten von der Studienfahrt nach London war es für die Leser besonders spannend, von live befragten Leuten mehr über das Leben in einer Weltstadt im Brexit-Fieber zu erfahren. Die Großstadt-Exkursion gehörte neben Themen wie „30 Jahre Mauerfall“ oder „Klimawandel mit Greta“ zu den Schwerpunkten der Siegerausgabe aus dem Westen der Insel. In diesem Jahr gab es eine zünftige Preisverleihung nur online, denn Corona macht auch vor beliebten Mitmach-Aktionen des Jugendmedienverbandes MV keinen Halt. Die Organisatoren des mittlerweile 15. Wettbewerbs haben sich kurzerhand für eine würdige Internetvariante entschieden. Link zur Preisverleihung im Internet: Moderator Till Frömmel führt in gewohnt lustig-lockerer Weise durch das Programm und lässt alle Laudatoren zu Wort kommen. Das von ihm erstellte Video ist in allen sozialen Netzwerken zu sehen und kann dort auch gelikt und weitergeschickt werden. Den Video-Link zur Preisverleihung für die besten Schülerzeitungen des Landes findet man auf der Website des Jugendmedienverbandes www.jmmv.de. Lesen Sie auch: Waldolympiade in Bergen fällt aus: Forstamt setzt auf kreative Kinder Feuerwehr-Übung vor Corona: Selliner Grundschüler verschwanden im Nebel Insel Rügen ohne Förderschule: „Schüler lernen gemeinsam mehr“ Von André Farin