Haus des Gastes: Den een sien Uul, den anner sien Nachtigaal

Jörn Fenske strahlt: Endlich ist es geschafft. Nach mehrmonatiger Bauphase mit verzögertem Beginn und Ende hat das Haus des Gastes im Ostseebad Göhren nun ein neues, modernes und offenes Gesicht. „Nun liegt es an uns, dem Haus auch Leben einzuhauchen“, sagte der Kurdirektor zu feierlichen Wiedereröffnung mit geladenen Gästen. Neben der modernen Einrichtung mit viel Licht, Glas und multimedialer Technik haben Gäste jetzt vor allem einen Vorteil: Sie bekommen alle Informationen aus einer Hand. Denn Kurverwaltung und Zimmervermittlung sind jetzt unter einem Dach. Auf der einen Seite des Kundenraumes befindet sich der Empfangsbereich der Tourist-Info der Kurverwaltung auf der einen Seite der Info-Tresen des Fremdenverkehrsvereins. „Wir sind froh, dass wir nun endlich zusammen sind. Jetzt hat der Gast hier einen zentralen Anlaufpunkt und bekommt alles vom Bett bis zur Fahrkarte“, freut sich Vereinsvorsitzender Markus Pigard über den Einzug der Zimmervermittlung. Angestrebt war das seit Jahren. Denn durch diese Kombination könne der Service am Gast künftig auch durch längere Öffnungszeiten erweitert werden. Dies konnte die Kurverwaltung bisher personell nicht leisten, ohne finanziell schlecht zu wirtschaften. Schlechtes Wirtschaften — genau das wirft die Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Göhren“, die sich im März dieses Jahres gegründet hat und zur nächsten Kommunalwahl antreten will, Gemeinde und Kurverwaltung diesbezüglich vor. „Den Umbau des Hauses halten wir bei dieser Verschuldung der Kurverwaltung für absolut nicht notwendig. Die Beratung für unserer Gäste, direkt am Eingang, hat sich nach unserer Auffassung verschlechtert“, so Vorsitzender Günter Lück. Die Eingangstreppe sei „ein Witz“ und für Rollstuhlfahrer wahrscheinlich auch nicht geeignet. Einzig für die Zimmervermittlung des Fremdenverkehrsvereins, dessen Vorsitzender ein Gemeindevertreter ist , hätten sich die Bedingungen wesentlich verbessert, monieren die Kritiker einen Wettbewerbsvorteil. 200 000 Euro hat der Eigenbetrieb Kurverwaltung der Gemeinde in die Baumaßnahme investiert. m Jahr 2007 hatte der Tourismusverband der Infostelle „Amtsstubencharakter“ attestiert. Umgebaut wurde nur der unterer Bereich im Gebäude. Die beiden oberen Etagen blieben von der Maßnahme unberührt. Hier sind die Büroräume der Kurverwaltung und Unterkünfte für die Rettungsschwimmer. Im Hauptraum, von dem es jetzt einen neuen Zugang zur Bibliothek gibt, empfängt die Besucher eine Präsentationswand mit Themenwelten. „Wir haben das Kommunikationskonzept des Tourismusverbandes umgesetzt“, so Kurchef Fenske. Die Besuchertoiletten wurden ausgelagert und sollen noch in einem separaten Gebäude auf dem Hof neu entstehen. Gerit Herold

Göhren - Haus des Gastes: Den een sien Uul, den anner sien Nachtigaal