Heiligabend: Mehrfamilienhaus auf Rügen nach Brand unbewohnbar

Mehrere Feuerwehren mussten am Morgen des Heiligen Abend ausrücken, um einen Brand in einem Mehrfamilienhaus in Lietzow auf Rügen zu bekämpfen. Die Flammen loderten aus einer Wohnung im Erdgeschoss eines Wohnhauses in der Nordstraße. Dort spielten sich am Morgen dramatische Szenen ab. Während sich einige Bewohner selbst beizeiten in Sicherheit bringen konnten, musste eine Familie mit Kindern aus dem Dachgeschoss des Hauses gerettet werden. Nach Auskunft der Rettungsleitstelle verließen sie die Wohnung zum Teil über Leitern. Einige Nachbarn, die den dramatischen Einsatz aus sicherer Entfernung verfolgten, hatten weinend immer wieder nach dem Verbleib der Familie und vor allem der Kinder aus dem Dachgeschoss gefragt und das Schlimmste befürchtet. Wie Feuerwehr und Rettungsstelle mitteilten, konnten alle Bewohner des Mehrfamilienhauses in Sicherheit gebracht werden. Zwei Menschen mussten wegen leichter Verletzungen medizinisch behandelt werden. BeWo und Nachbarn bieten Hilfe an: Neben der örtlichen Wehr aus Lietzow waren auch die Wehren aus Bergen, Sassnitz, Sagard und Ralswiek mit mehreren Kameraden im Einsatz. Auch Rettungsdienst und Polizei waren ebenso vor Ort wie die Versorgungsunternehmen, die –wie in solchen Fällen üblich – die Energieversorgung unterbinden mussten. Nach Auskunft der Gemeinde ist das gesamte Haus durch das Feuer und die Löscharbeiten vorläufig unbewohnbar. „Wir sind aktuell gerade mit verschiedenen Seiten im Gespräch und suchen nach einer Lösung, um die Menschen unterzubringen“, sagte Lietzows Bürgermeister Daniel Kasprzyk. Sowohl die Bergener Wohnungsgesellschaft BeWo als auch Nachbarn aus Lietzow hätten angeboten, die von dem Unglück betroffenen Menschen Heiligabend aufzunehmen und unterzubringen. Immer wieder Einsätze am Jahresende: Zur Ursache des Brandes liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Am Vormittag lief die Brandbekämpfung noch. In Lietzow gab es in den zurückliegenden Jahren immer wieder größere Brände zum Jahresende. Häufig musste die Freiwillige Feuerwehr zum Jahreswechsel ausrücken, um Feuer zu bekämpfen. Am Silvesterabend 2000 stand an der Fischräucherei auf dem Spitzen Ort eine Lagerhalle in Flammen. In der Silvesternacht von 2013 auf 2014 brannte das Strandservicegebäude, das mittlerweile wieder aufgebaut wurde. Von Maik Trettin