Hiddensee: Ehrentafel für den Museumsgründer

Ehre, wem Ehre gebührt: Die Hiddenseer haben dem Bewahrer ihrer Geschichte eine Ehrentafel gewidmet, die am Montagabend im Heimatmuseum in Kloster enthüllt wurde. Karl Ebbinghaus (1915 – 2001) zählte nicht nur zu den Mitbegründern des Heimatmuseums in Kloster, sondern war bis 1975 der Leiter der 1954 eröffneten Einrichtung. Ebbinghaus, in Westfalen geboren, war Anfang der Vierzigerjahre als Soldat in Stralsund stationiert und verbrachte mit seiner Mutter auf Hiddensee einen Urlaub. Er lernte Hilda Schluck kennen und lieben, heiratete sie. Nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft kehrte er 1945 nach Hiddensee zurück und begann, Traditionen und Brauchtum der Insulaner, die sich über Jahrhunderte erhalten hatte, zu dokumentieren. Er sammelte historische Gebrauchs- und Kunstgegenstände sowie Fischereigeräte. Es kam auch eine beachtliche Sammlung von Steinwerkzeugen, Mineralien und Bernstein zusammen. Zudem hatte er alte Fischereifamilien um Leihgaben gebeten. Dadurch war die Idee für ein Museum geboren – und es wurde ein Gemeinschaftswerk der Hiddenseer. „Karl Ebbinghaus in dieser Form zu würdigen, ist uns ein besonderes Anliegen, weil es ganz wichtig ist, Leuten heute zu erklären, was man gemeinsam erreichen kann“, sagte Bürgermeister Thomas Gens. Er rief zudem alle Akteure der Inselgemeinde zum gegenseitigen Dialog auf. „Ideen müssen auf den Tisch und über alle muss diskutiert werden, damit wir unsere kulturellen Schätze, die wir haben, voranbringen. Nötig sind Investitionen in die Insel-Identität“, sagte Gens. Es sollte dabei auch darum gehen, wie das Heimatmuseum künftig aussehen könnte. „Für das haben wir in den letzten Jahren vielleicht zu wenig Geld ausgegeben. Ich sage nicht ’Nein’, wenn sich das ändern soll.“ Chris-Marco Herold

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