Hiddensee: Gellenkirche wieder aufgebaut

Die Hiddenseer haben ihre Gellenkirche wieder — zum Spielen und Klettern für Kinder. Holzbildhauer Jo Harbort aus Zwickau hat sie gebaut und aufs Fundament des ehemaligen Glockenstuhls am Gemeindehaus „Uns Tauflucht“ in Neuendorf gestellt. Nach Angaben von Pastor Konrad Glöckner handelte es sich dabei um eine Auftragsarbeit des Gemeindekirchenrates. Erinnert wird mit dem Bauwerk an die Gellenkirche, die 1302 südlich von Neuendorf gebaut wurde und von der nur noch die Fundamente übrig sind. Das Gotteshaus war einst als Kaufmanns- und Schifferkirche gedacht, die mit ihrer Luchte den vorbeifahrenden Schiffen den Weg gewiesen habe. Jo Harbort (Jahrgang 1951) hat auf Rügens Schwesterinsel unzählige Spuren hinterlassen. Zu nennen wären in erster Linie die Spielplätze in den Inselorten Kloster, Vitte und Neuendorf. Und die sind nicht einfach Spielplätze — es sind Areale, auf und mit denen Harbort Geschichte darstellt und Geschichten erzählt. Zudem hat er vor fast zwei Jahren den großen Inselblick oberhalb von Kloster mit zwei anderen Holzbildhauern zu einer Wetterlandschaft umgestaltet. Zugleich informiert Pastor Glöckner darüber, dass die einst zu schwach ausgelegte Konstruktion des Glockenträgers verstärkt wurde. Somit könne die 500 Kilogramm schwere Glocke, die sich schon als zu schwer für das Kirchengebälk in Kloster erwiesen hatte, gefahrlos geläutet werden. Chris Herold

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