Hiddensee: Trauungen im Asta-Nielsen-Haus sind möglich

Auf Rügens Schwesterinsel kann künftig nicht mehr nur im Rathaus geheiratet werden. Die Mitglieder des Amtsausschusses West-Rügen haben sich am Montag dafür ausgesprochen, dass künftig auch Trauungen im Asta-Nielsen-Haus in Vitte möglich ein sollten. Das wird gegenwärtig im Auftrag des Hiddenseer Hafen- und Kurbetriebes zum Künstlerhaus im Gedenken an den ehemaligen Stummfilmstar umgebaut und saniert. Dabei entsteht unterm Dach den denkmalgeschützten Hauses ein Trauzimmer. Das Jahr über heiraten bislang im Durchschnitt 60 Paare auf Hiddensee. „Hier sehen wir noch Steigerungspotenzial, da derzeit nur mittwochs ‘Ja‘ gesagt werden kann“, macht Bürgermeister Thomas Gens (Hiddenseepartei) deutlich. Die Hiddenseer haben auch noch ein anderes Ziel vor Augen. „Zum Saisonstart hätten wir gerne eine Außenstelle des Amtes auf unserer Insel“, sagt Gens. Seine Aussage stützt sich auf einen weiteren Beschluss des Amtsausschusses West-Rügen, dessen Mitglieder einem entsprechenden Antrag mehrheitlich zugestimmt hatten. Die Insulaner wollen seit langem, dass die Angelegenheiten auf Rügens Schwesterinsel nicht mehr nur in den Stuben der fernen Amtsverwaltung in Samtens geregelt werden. Eine Amtsperson sollte ständig vor Ort und damit näher an den Bürgern sein: als Vertreter des Ordnungsamtes, des Standesamtes und für den Sitzungsdienst. Diese Aufgaben des Amtes sollte ein Gemeindemitarbeiter übernehmen. Dafür solle von der Kommune eine Vollzeitstelle eingerichtet werden. „Die Vereinbarungen sollen in der Folge ausgearbeitet werden. Denn ideal wäre für uns die Errichtung eines Bürgerbüros und einer ständigen Außenstelle der Amtsverwaltung auf der Insel“, machte Gens in diesem Zusammenhang deutlich. Ihre Amtsstuben auf der Insel sind die Hiddenseer am 1. Januar 2004 los geworden durch die Zuordnung der bis dahin amtsfreien Kommune zum Amt West-Rügen. Im Mai vor vier Jahren war dann eine Amts-Außenstelle bis Ende 2012 eingerichtet worden. Die Mitarbeiterin hatte seinerzeit den Protokolldienst und die Arbeit im Fundbüro abgesichert. Eine Weiterbildung beispielsweise zur Standesbeamtin scheiterte aber, weil die Mitarbeiterin schwanger wurde und in Elternzeit ging. Seit Ende 2012 ist die Außenstelle im Rathaus Vitte nicht mehr besetzt. Künftig zwei Trauorte 60 Bündnisse fürs Leben werden derzeit jährlich auf der Insel Hiddensee geschlossen. Dies soll alsbald nicht nur im Rathaus, sondern auch im Asta-Nielsen-Haus in Vitte möglich sein. Das ist seit Jahren im Besitz der Gemeinde und wird derzeit denkmalgerecht saniert und umgebaut. Die Kosten werden mit rund 500 000 Euro veranschlagt. Davon sollen 95 Prozent aus Fördermitteln des Landes und der EU finanziert werden. Chris-Marco Herold

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