Im Saiser Bach bei Lietzow auf der Insel Rügen sind hunderte Bleie verendet. Die toten Fische stauten sich an einer Brücke und einem als Treibgutsperre in dem Gewässer gespannten Netz kurz vor der Mündung des Baches in den Kleinen Jasmunder Bodden. Ein Einwohner von Sagard, der angeln wollte, entdeckte das massive Fischsterben und erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Stralsund.
Das Fischsterben registrieren das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelüberwachung und Fischerei (Lallf) sowie das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt MV (Stalu) bereits seit Jahren im Frühjahr im Saiser Bach. Durch den schwimmen Bleie aus dem Kleinen Jasmunder Bodden zum Laichen in die Wostevitzer Teiche. Die werden für die Fische zur Todesfalle, denn die Teiche haben eine miserable Wasserqualität. Sie sind verschlammt, das Wasser ist sauerstoffarm und extrem nährstoffreich.
Durch das Einleiten von Gülle in den 1970er Jahren wurde das Ökosystem fast komplett zerstört. Viele Fische verenden nach dem Laichen. Dieses Fischsterben sticht deshalb so ins Auge, weil die toten Tiere im Saiser Bach, dem natürlichen Abluss der Teiche, an der Brücke auf eine Barriere treffen und sich dort stauen.
Udo Burwitz