Immer wieder Angriffe des Erbfeindes

„Auf das Land Rügen müssen wir ein waches Auge haben.“ Einer der Reichsräte soll dies dem König von Schweden, Karl XI., geflüstert haben. In der Tat: Das Territorium mit Hauptfestungen Stralsund und Stettin war die am stärksten aufgerüstete schwedische Provinz. Es ging um die Abwehr von Angriffen des „Erbfeindes Dänemark“. Schon 1676 versuchten dänische Truppen auf Rügen an der Schaabe zu landen — vergebens. Ein Jahr später gelang es den Dänen im Verband mit brandenburgischen Streitkräften an der Schmalen Heide bei Prora 7000 Mann mit zehn Geschützen abzusetzen und große Teile Rügens zu besetzen. Weitere dänische Truppen kamen in Vitt, Neukamp und Glewitz an Land. Angesichts dieser Übermacht zog sich der damalige schwedische Generalgouverneur Otto Wilhelm Graf Königsmarck ins befestigte Stralsund zurück. Die militärischen Auseinandersetzungen zogen sich über 30 Jahre hin und gerieten zeitweilig zur Menschen- und Materialschlacht, die ihre Höhepunkte in der „Seeschlacht unter der pommerschen Küste“ und der Landung bei Groß Stresow fanden. Bis schließlich Stralsund 1715 kapitulierte und Rügen mit Vorpommern für fünf Jahre unter dänische Herrschaft geriet, danach aber wieder an Schweden fiel. fl

Rügen - Immer wieder Angriffe des Erbfeindes