Lauterbacher Hafen soll im Frühjahr 2021 ausgebaut sein

Über Jahre hinweg haben die Putbusser darum gekämpft und darauf gehofft – nun ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Die Westpier des kommunalen Hafens in Lauterbach soll zum Frühjahr des nächsten Jahres saniert und ausgebaut und schließlich zum Saisonstart zu nutzen sein. Darüber informierte Bürgermeisterin Beatrix Wilke (parteilos) kürzlich die Mitglieder des Wirtschafts- und Tourismusausschusses der Stadtvertretung. Demnach gebe es Anmeldungen – um die 100 – von Fahrgastreedereien für Flusskreuzfahrer und „außerdem Anfragen zur Durchführung des Pfingstfestes und des Hafenfestes sowie eine Interessenbekundung des Veranstalters eines Kunsthandwerkermarktes“, machte Wilke weiter deutlich. Büro für Hafenmeister: Im Zusammenhang mit dem mehr als fünf Millionen Euro teuren Vorhaben ist auch ein Informationsgebäude errichtet worden. Es ist als Empfangs- und Info-Stelle für Besucher und Nutzer des Hafens sowie für Einheimische gedacht. Deshalb werde die Kurverwaltung dort vertreten sein. Zudem wird dort ein Büro für den Hafenmeister eingerichtet. Nach Aussage von Birgit Lahann, Sachgebietsleiterin Kurverwaltung, werde die Tourist-Info im Hafen von Mitte April bis Mitte Oktober geöffnet sein – außerhalb der Hochsaison dienstags bis sonnabends jeweils von 10 bis 16 Uhr. In der Hochsaison vom 1. Juli bis 31. August ist dagegen täglich von 10 bis 16 Uhr ein Ansprechpartner der Kurverwaltung vor Ort. Digitale Info-Points: Um die Gäste sieben Tage die Woche rund um Uhr informieren zu können, werden möglicherweise digitale Info-Points angeschafft und installiert. Als Standorte seien für 2021 zunächst der Orangerie-Vorhof und das Hafen-Gebäude vorgesehen. In der Folge, so Lahann weiter, könnten beispielsweise auch am Bahnhofsvorplatz sowie am Marstall solche Info-Points aufgestellt werden. Darüber würden die Mitglieder des Betriebsausschusses der Stadtvertretung während ihrer nächsten Sitzung beraten. Seit dem August des vergangenen Jahres investiert die Stadt in den Wandel eines Wirtschafts- hin zu einem Touristikhafen etwa fünf Millionen Euro – und dies mit millionenschwerer Unterstützung des Wirtschaftsministeriums des Landes. Zudem können die Putbusser auf eine Kofinanzierungshilfe des Innenministeriums von etwas mehr als einer halben Million Euro bauen. Dafür wurde die marode Spundwand auf Vordermann gebracht, entstehen zwei Liegeplätze für Kreuzfahrtschiffe der 120-Meter-Klasse und eben das Informationsgebäude. Zudem sollen Schiffe künftig mit Landstrom versorgt werden. Auch an eine Ladestation für E-Autos und E-Fahrräder ist gedacht. Langer Atem war nötig: Die Pier zum Hafenhotel hatten die Putbusser vor mittlerweile 14 Jahren auf Vordermann bringen lassen. Für etwa zwei Millionen Euro wurden die ebenfalls marode Kaimauer umfassend saniert und der Hafenvorplatz gepflastert, der zuvor nicht mehr als ein großer unbefestigter Parkplatz war. Auch damals hatten die Putbusser einen langen Atem beweisen müssen. Die ersten Planungen hatten sie bereits 1995 aufgelegt. Von Chris Herold