- Leewe Lüd, sünd ji ok good int niege Johr rinkamen?

Orrer ist‘ ganz anners as süss wäst? Denn hollt‘ man nich dormit achtern Barg. Ji weeten doch, dat ick een ganz nieglicher Minsch bün. Also, man to un vertellt mi juuche Belävnisse. Hier froecht Willem un Paula ehre goden Nahwers ut. Ji, leewe Lüd, kennen de beiden ja siet längere Tieden. „Na, Ließing, jetzt, wo dien groter Besök schon Richtung Heimat unnerwägens is, nu kannst du woll endlich ees wedder deep Luft halen, orrer?“ „Ach, weetst du, Willem, so wür ick dit wohrlich nich seggen. Wenn man sich väle Johren kennen deet, denn faten Fru un Mann ok mit an. Ja, dit Mal stunnen Liesa un Hannes an‘n Silvesterdag sogor bi‘t Schörtkokenbacken alleen in de Koek, derwiel ick schon alls för denn‘ Abend parat leggen kunn. Denn, ihrlich gesecht, mit de Fettbäckerie har ick dat süss Johrs nich vernünfdig hennkrägen. So keem mi dit so richtig to Pass, dat se mi disse Arbeit afnehmen. Leet mi natürlich as Dank dorför ok nich lumpen. Ja, as Hannes mehnte, dat de Luft in in de Koek so dröög wier, bün ick glatt an dat Köhlschapp gahnen un heff eene Buddel „Rotkäppchen“ koeppt. Ach, har‘ck man leewer eene Flasch Prickelwader roewer reekent! Denn Liesa wier woll so döstig in de Gäng‘, dat se bald nich mihr grad stahnen kunn un denn‘ „Nippel“ einfach nich int Schörtkokenloch rinkreeg. Ehr Krieschen un Lachen dorbi schlog denn mit ees üm un se trok dorgegen de Fiedel von‘n Nacken!* Don wier‘t vörbi mit ehre Bäckerie. Wi müssten se man to Bett bringen, ick nu doch in de Koek stahnen un mit Hannes tosamen de letzten Schörtkoken utbacken.“ „Un dien Körling, de har juuch doch unner de Arms griepen kunnt?“ „Ih wat, de schweete in de Wahnstuv Blot un Wader, weil de Girlanden nich so hungen, as se sullen. God, dat wi in de Koek schon farig wiern, süss — nee, Willem, dat ji Kierls ümmer wedder mal nich ja up juuche doch so klooken Frugens hüren willn! Dor balanziert doch mien Körling up eenen wackligen Stohl, denn‘ he up eenen Teppichrand stellt hät, staatsch sich eene Trittledder to nähmen, as ick emm dat raden heff! Wat wiert woll een Hopphei* för de Nahwers wäst, wenn bi uns de Rettungswagen mit Blaulicht för de Dör hollen wür. Un dit denn ok noch an‘n Silvesterdag! Alls bloß, weil mien doch ümmer so klooker Kierl nich up siene fründliche Fru hüren wull!“ „So,leewes Ließing, nu hür man up, is ja alls noch good gahnen. Doch, sech ees, hät diene Liesa int niege Johr rinschlapen müsst, orrer is se tiedig nooch wedder to sich kamen?“ „Nee, nee. Natürlich hät Hannes ehr üm elben rümm (nach 23 Uhr) weckt. Oewer as wi denn mit Sekt upt Niege Johr ok mit ehr anstöten wulln, hät se sich so grääst*, dat wi man eenen groten Schluck Wader in ehr halwes Glas rinpütten müssten. Se wür dit ganze Johr lang keenen Sekt mihr ankieken. Nich mal von de Siet her ankieken, mehnte se kroensch!*Na - ja, wat wat nich grad in disse Nacht alls verspraken. Wer mütt sich denn nu an de eegne Näs faten? Na, leewe Lüd, harn ji ok so wat, orrer so wat Ähnliches oewer denn‘ Olljohrsabend vertellen kunnt Lat‘t mi dat man jetzt schon weeten, denn heff ick doch wedder wat, dat ick denn juuch all an‘n 31.12.2015 berichten mücht. Also, noch ees, alls Gode för Juuch! Dit wünscht, as ümmer Nokixel: Fiedel von‘n Nacken — altes Wortspiel: weinen; *Hopphei — großes Vergnügen; *grääst — schmeckt widerlich; *kroensch — kräftig, selbstbewusst -wika-