Millionenbau: Regionalschüler ziehen aus

Nach den Osterferien beginnt das große Packen: Die Regionale Schule am grünen Berg in Bergen soll im Sommer umziehen. Für voraussichtlich zwei Jahre werden die 220 Schüler von ihren rund 20 Lehrern in den Räumen des nur wenige Meter entfernten Allgemeinen Förderzentrums des Landkreises unterrichtet. In dem Schulgebäude am grünen Berg machen sich so lange die Bauarbeiter breit. Für rund 5,7 Millionen Euro lässt die Stadt die Einrichtung umbauen. Die Planungen dafür laufen seit 2012. Wegen der Größe des Auftrags hatte die Stadt den Umbau europaweit ausgeschrieben. Gewonnen hat das Auswahlverfahren letztlich ein Büro, das „um die Ecke“ zu Hause ist: die Architekten- und Ingenieurunion Stralsund (AIU). Ihr Plan sieht vor, dass die Fassade, die in Richtung Störtebekerstraße geht, aufgerissen wird. „Dort wollen wir die Schule um einen durchgehenden Flur erweitern“, sagt Bergens Bauamtsleiter Rainer Starke. Die auffälligste Veränderung wird der Anbau einer Mensa sein, die 300 Schülern Platz bieten soll. Hier ist nicht nur eine Kantine vorgesehen, sondern auch eine Bühne für Schulaufführungen. Der Anbau wird klimatisiert sein , was nicht nur die Schüler, sondern auch die Stadtvertreter freuen dürfte. Deren Sitzungen sollen künftig in der neuen Aula der Regionalen Schule stattfinden. Gegenwärtig kommt die Stadtvertretung in der Aula der Grundschule Altstadt zusammen. Lehrküche, Antiaggressionsraum, Arztbehandlungszimmer und eine Schülerbibliothek werden in der sanierten Schule am grünen Berg entstehen, ein Fahrstuhl wird angebaut. Die Zahl der Klassenräume ändert sich nicht. „Aber wir gestalten alles etwas großzügiger“, sagt Starke. Er attestiert dem Gebäude eine gute Grundsubstanz. Die Schule wurde und wird gepflegt, so seine Einschätzung. Schüler, Lehrer und das technische Personal seien sehr sorgsam mit „ihrem“ Haus umgegangen, die Stadt habe auch früher schon investiert. „Im Bereich Heizung und Sanitär sind deshalb jetzt keine umfassenden Arbeiten notwendig. Da müssen wir nur ausbessern.“ Beim Umbau gehe es in erster Linie um Energieeinsparungen und um eine bessere Nutzbarkeit der Räume. Wie die Schule umgestaltet werden müsste, darüber haben sich nicht nur die Architekten, sondern auch die Kinder Gedanken gemacht. „Wir haben die Wünsche der Jugendlichen zum Teil in die Pläne aufgenommen“, versichert Rainer Starke und nennt als Beispiel die Lage des Probenraums im Schulgebäude. Gegenwärtig läuft die so genannte baufachliche Prüfung des Projekts durch das Land. Bauamtsleiter Starke geht derzeit davon aus, dass noch in diesem Jahr die Fundamente für die Erweiterung der Schule und den Mensa-Anbau entstehen können. Über Winter sollen dann die Abrissarbeiten im Innern des alten Schulgebäudes erledigt werden. So richtig losgebaut wird voraussichtlich im März kommenden Jahres. Bis zum Frühjahr 2016 soll alles erledigt sein, zum Schuljahr 2016/17 könnten Kinder und Lehrer das umgestaltete Haus wieder in Besitz nehmen. In der Zwischenzeit werden sie sich ein Gebäude mit der Förderschule teilen. „Wir hatten einen Vor-Ort-Termin mit Vertretern der Schulen und des Kreises und haben geklärt, wer welche Räume bekommt“, sagt Astrid Schlegel, Leiterin des Bürgeramtes in Bergen. Die Förderschule benötigt derzeit nicht das gesamte Schulhaus. „Wir werden für unsere Schüler die ganze obere Etage sowie weitere Klassenräume in den anderen Stockwerken bekommen“, fasst die stellvertretende Bürgermeisterin das Ergebnis zusammen. Insgesamt stehen der Regionalen Schule in der Übergangszeit 13 Klassenräume zur Verfügung. „Dort haben wir natürlich viel weniger Platz“, sagt Astrid Schlegel. Nicht sämtliche Unterrichtsmittel und andere „Schätze“ aus der Regionalen Schule können mit in das Förderzentrum umziehen. Die Lehrer werden das, was so lange anderswo eingelagert werden kann, aussortieren. Was unbedingt gebraucht wird, transportieren die Möbelpacker in den Sommerferien in die Klassenräume im Förderzentrum. Der Rest wird vor dem Beginn der Bauarbeiten in Lagerräume in Bergen-Süd gebracht. Eine logistische Herausforderung, die die Beteiligten aber meistern werden, ist sich Schlegel sicher. „Wir haben ja vor drei Jahren schon mit der Regionalen Schule am Rugard ähnliche Umzugserfahrungen gesammelt“, erinnert sie sich. Hohe Summe 2,8 Millionen Euro bekommt die Stadt für den Umbau und die Sanierung der Schule aus dem Fördertopf für Städtebaufördermittel sowie in Form einer Sonderbedarfszuweisung aus dem Landeshaushalt. Den Rest der Investitionssumme von rund 5,7 Millionen Euro muss sie über einen Kredit finanzieren. 220 Schüler werden ungefähr an der Regionalen Schule am grünen Berg von derzeit etwa 20 Lehrern unterrichtet. Maik Trettin

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