Mönchgut-Granitz: Weiterer Radwegeausbau beschlossen

Ade, Hoppelpisten: Der Amtsausschuss des Amtes Mönchgut-Granitz hat auf seiner jüngsten Sitzung den Radwegausbau Viervitz–Nistelitz und Binz–Schmacht–Pantow (B 196)–Nistelitz beschlossen. Weiterhin sollen für die Erneuerung des Radwanderweges B 196 Göhrener Dreieck–Herzogsgrab–Alt Reddevitz die Planungen beauftragt werden. Bauherr der Maßnahmen ist das Amt Mönchgut-Granitz mit den zugehörigen Gemeinden Zirkow, Lancken-Granitz, Sellin, Baabe, Göhren und Mönchgut – letztere wurde vor zwei Jahren aus den drei Gemeinden Middelhagen, Gager und Thiessow gebildet. 1994 hatten die damals noch acht Gemeinden die Planungshoheit für den Radwegebau an das Amt übertragen und damit die Weichen gestellt, wichtige Lücken im Radwegenetz im Südosten der Insel Rügen zu schließen. Rund 15 Millionen Euro wurden bisher investiert. 3600 Radler an einem Tag: Gute Radwege sind wichtig, weiß man in der Region. Denn nicht nur auf den Straßen der Insel Rügen hat der Verkehr im Sommer längst die Schmerzgrenze erreicht. Auch auf den Radwegen tummeln sich die Pedalritter. Bis zu 3600 Radler an einem einzigen Tag wurden zum Beispiel in den vergangenen Jahren am Knotenpunkt B 196 Ortsübergang Sellin-Baabe gezählt. Auf vollen Radlerpisten wird es schnell eng und gefährlich, vor allem, wenn Radfahrer mit Anhängern unterwegs sind. So zum Beispiel zwischen Lobbe und Thiessow, am Seeuferweg von Sellin nach Baabe oder auf dem Deich vom Baaber Kleinbahnhof bis zum Bollwerk. Deshalb wurden an manchen Stellen jetzt die Doppelschranken auf den Wegen weggenommen, so Amtsvorsteher Reinhard Liedtke. Hier zeige sich aber auch, dass einige Radwege in der Vergangenheit hätten breiter ausgebaut werden müssen, so Liedtke. „Wo es 2,50 Meter sind, hätten wir uns fünf Meter gewünscht.“ Aber Förderrichtlinien, Auflagen oder Grundstücksverhältnisse gingen damit nicht konform. Grundstücksverhältnisse problematisch: Letztere sind auch bei dem neuen Vorhaben problematisch. Deshalb hatten sich Amtsvorsteher Reinhard Liedtke und der amtierende Leitende Verwaltungsbeamte, Arne Fründt, mit dem großteils durch die bestehenden Wegetrassen betroffenen Grundstückseigentümer getroffen. Dabei kam man zu dem Schluss, dass eine weitere Nutzung sowie ein Ausbau der bestehenden Trassen nicht umsetzbar sind. Soll heißen: „Eine zukunftsorientierte und rechtssichere Basis konnte mit dem Eigentümer nicht erreicht werden.“ Gemeindeflächen für neue Wege nutzen: Aber: Entlang der bestehenden Wegetrassen existieren – mit Ausnahme im Abschnitt Zargelitz – Wegeflurstücke, für die die Gemeinde Zirkow Grundeigentümerin ist. Nur liegen die derzeit genutzten Wege eben nicht auf diesen Grundstücken. Deshalb sollen diese gemeindlichen Trassen in den bestehenden Grenzen als öffentliche Flächen wiederhergestellt werden, heißt es in der Beschlussvorlage. Die darauf befindliche Vegetation sollte entfernt werden, so dass die Wege in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt werden können. Für die Trasse Binz–Schmacht–Pantow (B 196)–Nistelitz liege bereits die mündliche Zustimmung der Forstbehörde vor, dass im ersten Schritt im Herbst das Freischneiden der Trasse beginnen kann. Für den grundhaften Ausbau des Radweges – favorisiert wird Asphalt – sollen Fördermittel beantragt werden. Ausbaubreite von mindestens drei Metern: Die Wege Viervitz–Nistelitz und Binz–Schmacht–Pantow (B 196)–Nistelitz sollen so angelegt werden, dass sie neben der touristischen Radwegenutzung auch als Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Forstweg genutzt werden können. Dabei richtet sich die Ausbaubreite nach der vorhandenen Flurstücksbreite. Wenn diese es zulasse, sollte in der Regel eine Ausbaubreite von mindestens drei Metern erfolgen, so die Empfehlung. Der Abschnitt in Höhe der Försterei Zargelitz befindet sich in Privateigentum. Hier existiere kein nutzbares Wegeflurstück der Gemeinde Zirkow. Deshalb müsse mit dem Privateigentümer eine Lösung gefunden und über einen späteren Grundstückstausch beraten und beschlossen werden. Bei der Herstellung der zukünftig öffentlichen Trassen seien die Belange der Land- und Forstwirtschaft sowie des Naturschutzes beachtlich, so Liedtke. Ein Drittel schon in gutem Zustand: Beim Ausbau des Radwanderweges „Herzogsgrab“ sei das erste Drittel durch die Forst bereits in einen guten Zustand versetzt worden. Die verbleibende Strecke soll erneuert werden. Für dieses Vorhaben sollen ebenfalls Fördermittel eingeworben werden. Grundlage dafür seien belastbare Ingenieurplanungen. Für diese wurde nun ein Vergabeverfahren eingeleitet. Lesen Sie auch Startschuss für Radweg Baabe-Sellin Zirkow: Klageweg statt Radweg Radwegelücke ziwschen Zirkow und Serams auf Rügen wird geschlossen Von Gerit Herold