Neue Stromleitung für Rügen: Mast 25 steht

Vormontage auf dem Boden: Carsten Blesse befestigt Isolatoren an einem Gitterarm. Endmontage in luftiger Höhe: Per Kran wird die stählerne Konstruktion nach oben befördert. In 25 Metern Höhe schrauben Blesses Kollegen den Arm an einem Mast fest. „Geschafft“, freut sich Siegfried Lottbrein, Bauleiter der LTB Leitungsbau. „Mast Nummer 25 steht.“ Die Spezialisten der Dresdner Firma schlossen gestern die Montage an einem neuen Strommast unmittelbar an der Bahnstrecke zwischen Prora und Mukran ab. Mast Nummer 25 markiert ein „Bergfest“: Die Hälfte der Arbeit eines Großvorhabens des Energiedienstleisters und Netzbetreibers E.dis ist geschafft. Das Unternehmen erneuert auf der Insel die 110-Kilovolt-Stromleitung zwischen Zirkow und Mukran. Die alte und 1975 gebaute Leitung sei zwar noch nicht einmal 40 Jahre alt, sagt E.dis-Unternehmenssprecher Michael Elsholtz. „Direkt an der Küste korrodieren die Masten im Seeklima aber schneller“, begründet er das umfangreiche Bauvorhaben. Das sei auch notwendig, um regenerativ erzeugten Strom ableiten zu können. „Ob Masten oder Leitungen — alles muss ausgetauscht werden“, erläutert E.dis-Projektleiter Udo Jeske das Vorhaben, in das der Netzbetreiber insgesamt rund 6,4 Millionen Euro investiert. Die Arbeit sei enorm, sagt LTB-Bauleiter Siegfried Lottbrein, der seit März mit einem 12-köpfigen Team den umfangreichen Auftrag auf Rügen abarbeitet. 16.3 Kilometer lang ist die 110-Kilovolt-Trasse, die vom Abzweig der Hauptleitung Bergen- Sellin bei Zirkow bis zum neuen Umspannwerk im Gewerbegebiet Mukran führt. Auf diesem Abschnitt stehen 50 alte Strommasten, die demontiert und durch neue ersetzt werden. „Die kommen auf die gleiche Stelle“, so Lottbrein. Um das überhaupt möglich zu machen, setzen die Leitungsbauer vor der Demontage der alten Masten provisorische daneben. An die wird die Leitung umgehangen, um die Versorgung auch während der Bauphase sicher zu stellen. Nach dem Rückbau der alten Masten werden neue Fundamente gegossen. „Dabei werden immerhin zwischen 30 bis 80 Kubikmeter Beton pro Fundament verarbeitet.“ Sind die ausgehärtet, werden darauf die neuen Gittermasten montiert. An die kommen zum Schluss die neuen Leitungen ran. Eingeteilt ist das Gesamtvorhaben in vier Bauabschnitte. „Vom Abzweig Zirkow bis Lubkow und vom Fährhafen bis zum Umspannwerk in Mukran haben wir die Masten schon gesetzt“, konnte LTB-Bauleiter Siegfried Lottbrein gestern für die zurückliegenden zehn Monate abrechnen. Zurzeit werde entlang der Bahntrasse bei Prora gebaut. Michael Elsholtz schaute indes schon voraus: „Im August kommenden Jahres sollen die Arbeiten komplett abgeschlossen sein“, kündigte der E.dis-Sprecher an. Mastsegmente haben „Europareise“ hinter sich 50 Gittermasten werden für die 110-Kilovolt-Stromleitung zwischen Zirkow und Mukran neu gesetzt. Zwischen 25 und 35 Meter hoch sind die Masten, die aus vier bis sechs Segmenten montiert werden. Diese stählernen Teile haben eine kleine „Europareise“ hinter sich. Hergestellt in der Slowakei, anschließend in Österreich mit einem Korrosionsschutz versehen, kamen sie schließlich auf der Straße nach Rügen. 6,4 Millionen Euro investiert der Energiedienstleister E.dis in die Rekonstruktion der 16,3 Kilometer langen Stromtrasse von Zirkow bis Mukran. Udo Burwitz

Prora - Neue Stromleitung für Rügen: Mast 25 steht