Promenaden-Parkplatz ab Mai tabu

Mitte des kommenden Monats soll das neue Parkhaus im Sassnitzer Hafen eröffnet werden. Diesen Termin nannte Siegfried Adelsberger, Geschäftsführer der kommunalen Hafenbetriebs- und Entwicklungsgesellschaft, nach einer Informationsveranstaltung für die Einwohner in der vergangenen Woche. Die ersten Besucher des Parkhauses werden ihr Auto anderweitig abstellen müssen: „Wir planen zur Eröffnung einen Tag der offenen Tür, ausschließlich für Fußgänger.“ Die, so Adelsberger, sollten dabei die Gelegenheit haben, das Haus ausgiebig inspizieren zu können, bevor es von den Autos in Beschlag genommen wird. Die können bis zur Eröffnung weiterhin auf dem Parkplatz zwischen Strand- und Windpromenade (ehemals Netzboden) abgestellt werden. In einer Übergangszeit von zwei bis drei Wochen sollen sowohl Parkhaus als auch Parkplatz geöffnet sein. Dann wird letzterer geschlossen. Und auch das Parken vor der Kaikante in Höhe der neuen Schwimmstege sowie vor dem Museum und den Restaurants soll dann wie geplant der Vergangenheit angehören — zumindest für die Besucher. „Für die Busse, Wohnmobile und größere Lieferfahrzeuge müssen wir noch Flächen im Freien bereitstellen“, sagt Adelsberger. Die passen wegen ihrer Höhe nämlich nicht ins Parkhaus. Auf keinen Fall werden die aber im Bereich des ehemaligen Netzbodens parken dürfen. Das Areal zwischen Strand- und Windpromenade bleibt mit der Eröffnung des Parkhauses völlig autofrei. Wie es künftig einmal aussehen soll, darüber hatten sich die Fachausschüsse schon im vergangenen Jahr verständigt: Eine Liegewiese soll entstehen mit schattenspendenden Bäumen darauf, eine Freiluft-Lounge im Bereich zur Bäckerei Gumpfer und ein Beachvolleyballfeld in der Nähe des Spielplatzes sind geplant. Für letzteres gebe es sogar schon einen Sponsor, sagte Stadtvertreter Stefan Grunau im Bauausschuss. Dort hatte Bauamtsleiterin Claudia Klemens über die nächsten Schritte informiert. Bevor zum großen Wurf ausgeholt und die Fläche überplant wird, „schaffen wir da erst einmal Ordnung“. Und zwar nicht irgendwann, sondern gleich. Sobald das Parkhaus eröffnet ist und reibungslos läuft, wir der Parkplatz an der Windpromenade gesperrt. „Wir werden die Platten aufnehmen und alles andere, was sich da sonst noch im Boden verbirgt“, so Klemens. Anschließend wird Mutterboden auf die Fläche gefahren und Rasen angesät. Damit den niemand zerlatschen muss, sind drei provisorische Fußwege geplant: Unter anderem am Gastmahl des Meeres und am Imbissgebäude sollen Gehwegplatten quer über den Rasen von der Wind- zur Strandpromenade verlegt werden. Außerdem sollen am Molenfußgebäude noch zwei oder drei zusätzliche Behinderten-Parkplätze entstehen. Die Aufträge für die Arbeiten, für die der Sanierungsträger verantwortlich zeichnet, werden zurzeit gerade vergeben. „Wir können nach Ostern anfangen und den Großteil bis Pfingsten geschafft haben“, prognostizierte die Bauamtsleiterin. Zur Saison sähe es dann aufgeräumt aus und der Rest könne nach dem Sommer erledigt werden. Kritik an diesem Vorgehen äußerte im Bauausschuss unter anderem Claas Buettler. „Warum wurden wir nicht gefragt?“, empörte er sich. Die Stadtvertreter und Ausschussmitglieder hätten dazu im Vorfeld keinerlei Informationen bekommen. „Ich fühle mich übergangen“, so Buettler. Claudia Klemens wies das zurück. Es handle sich lediglich um eine Ordnungsmaßnahme zur Beseitigung eines Schandflecks. „Das hat noch nichts mit den späteren Plänen für dieses Areal zu tun.“ Die würden natürlich vorher in den zuständigen politischen Gremien beraten. Mit den ab Ostern geplanten Arbeiten verbaue man sich für die spätere Gestaltung nichts, sondern richte nur eine Fläche einigermaßen her. Finanziell werden die Autofahrer keinen Unterschied zwischen dem Parken auf der Brache und dem im Parkhaus feststellen. Nach derzeitigen Planungen soll der überdachte Stellplatz genauso teuer sein wie der bisherige unter freiem Himmel: einen Euro pro Stunde. „Darüber hinaus entwickeln wir noch weitere Modelle für Monats-, Halbjahres- und Jahreskarten, die für Besucher und Einheimische gleichermaßen attraktiv sein sollen“, kündigt Siegfried Adelsberger an. Maik Trettin

Sassnitz - Promenaden-Parkplatz ab Mai tabu