Sagard stellt Weichen für Eigenheimbau

Die Sagarder haben die Weichen für weitere Bauvorhaben gestellt. Auf ihrer vergangenen Sitzung votierten die Gemeindevertreter einstimmig für eine grundlegende Überarbeitung des Flächennutzungsplanes. Der soll an mehreren Stellen so geändert werden, dass weitere Bauflächen entstehen. Das betrifft sowohl kommunale Grundstücke als auch private Flächen. So soll unter anderem das Areal der ehemaligen Gärtnerei zwischen Glower, Capeller und Ernst-Thälmann-Straße mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Auch an der Wiesenstraße soll aus Garten- künftig Bauland werden. Auf einer Fläche von zwei Hektar sollen einreihig am bestehenden Weg bis zu 17 Wohnhäuser entstehen. 13 Bauplätze sind auf den Freiflächen am Töpferberg vorgesehen. Das neue Wohngebiet könnte man nach ersten Ideen von der Schulstraße über das Gelände des alten Heizhauses anfahren. Weiter nördlich hingegen soll auf einem einen Hektar großen Grünstreifen Gewerbe angesiedelt werden. Es handelt sich um eine schmale Fläche zwischen Glower Straße und Schulstraße. Einen Zuwachs an Wohnhäusern kann Sagard durchaus vertragen, sagt der Stadtplaner Dr. Frank-Bertolt Raith. In ländlichen Gemeinden liege das Verhältnis zwischen Ein- und Mehrfamilienhäusern bei 70:30. In Sagard sei es umgekehrt. Interessenten für Baugrundstücke zu finden, auf denen die Erwerber an keinen Bauträger gebunden sind, gäbe es seiner Meinung nach auch in Sagard. Den Bau eines Ferienhauses will die Gemeinde in Neuhof ermöglichen. Ein ganz neues Gesicht soll Martinshafen bekommen. Im derzeit gültigen Flächennutzungsplan noch als „Sondergebiet Hafen“ umrissen, wird daraus ein „Sondergebiet Tourismus“. „Dort sollen Ferienhäuser entstehen“, sagt Sandro Wenzel und meint die Fläche, auf der bislang ein Recylinghof betrieben wurde. Die gehört zum größten Teil der Gemeinde. Und die will ihren Gästen einen Aufenthalt an den landschaftlich reizvollsten Ecken der Kommune ermöglichen. „Ursprünglich war das Ferienhausgebiet am Sagarder Boddenblick vorgesehen“, so Wenzel. Mit der geänderten Planung „verschiebe“ man es praktisch nur weiter in Richtung Bodden. 45000 Quadratmeter groß ist das Areal, das unmittelbar neben dem Hafenbereich liegt. Der gehörte einst ebenfalls der Gemeinde Sagard, die ihn vor Jahren verkaufte. Auch das nun private Hafengelände soll touristischer werden; der Bebauungsplan, an dem noch gearbeitet wird, sieht neben Liegeplätzen für Hausboote auch etwa 30 Gästebetten in Ferienwohnungen und Ferienhäusern an Land vor. Kaum Neubauten 20 Einwohner und mehr verliert Sagard pro Schnitt im Jahr. Die Zahl der Einwohner liegt gegenwärtig bei rund 2400, im Jahre 1998 waren es noch tausend mehr gewesen. Der Anteil der Wohnungen in Mehrgeschossern ist — für eine Ländliche Gemeinde — gegenüber der Zahl der Wohnungen in Einfamilienhäusern hoch. Statistisch gesehen wurden pro Jahr nicht einmal zwei Wohnhäuser neu errichtet. Maik Trettin

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