Saison im Blick: Lohmer sanieren die Hangtreppe

Wer den Lohmer Hafen zurzeit besuchen will, muss durchtrainiert sein und braucht eine besonders gute Kondiditon. Den maritimen Anleger erreichen Gäste nur über die Straße, die den Hang hinunter führt. Und die ist steil, sehr steil. Die Hangtreppe als Alternative ist zurzeit tabu, weil gesperrt. „Reparaturarbeiten an der Treppenanlage“ lesen Besucher auf einem Hinweisschild, das am Absperrbalken am Treppenzugang angebracht ist. „Wir haben die Saison schon im Blick und treffen Vorbereitungen. Die Hangtreppe wird erneuert“, sagt Torsten Rollin, Geschäftsführer der Touristik Lohme GmbH. Für eine neue Treppe wird im Hafen viel Staub aufgewirbelt. Roland Labahn sorgt dafür. Der Mitarbeiter des Tourismusbetriebes rückte am Hang auf Höhe des Café Niedlichs mit einem „Trennjäger“ einem Granitbord zu Leibe und schnitt ihn passgenau zurecht. „Das wird die Einfassung“, sagt er. Dabei steht Labahn, der die Arbeiten zusammen mit zwei Gemeindearbeitern durchführt, sozusagen im „Niemandsland“. Einen durchgängigen Treppenanschluss von oben nach unten gibt es schon nicht mehr. Ein Stück der alten Treppe fehlt, über die Hafenbesucher einen Höhenunterschied von 70 Metern von der Kliffoberkante bis zum Hafen Stufe für Stufe überwinden. Größtenteils sind die aus Betonsteinen und nur im unteren Bereich aus Holz. „Saniert wird nur der Treppenabschnitt aus Holz“, erläutert Torsten Rollin das Saisonvorbereitungsprojekt der Kommune. Dieser Abschnitt sei 40 Meter lang. „Die Holzkonstruktion der Treppe war total morsch und verfault. Da müssen sowohl Unter- als auch Oberbau komplett erneuert werden.“ Das neue Bauwerk wird auch gleich auf der alten Treppentrasse errichtet, auf der Besucher vor dem Hangrutsch im März 2005 in den Hafen kamen. Im Zuge der danach begonnenen Sanierung der Kliffkante musste die Treppe verlegt werden. Teile dieses Abgangs direkt am Café Niedlich sind noch vorhanden, werden im Zuge des Neubaus aber verschwinden. „Das wird zurückgebaut“, kündigt der Chef des Lohmer Tourismusbetriebes an. „Zum Saisonauftakt werden unsere Gäste auf jeden Fall über die erneuerte Treppe bequem von oben bis unten in den Hafen kommen.“ Das Holz für den neuen Treppenabschnitt hat die Gemeinde schon seit dem vergangenen Jahr im Hafen gebunkert. Lärche ist es, „mit der wir auch noch den Südsteg im Hafen erneuern wollen“, so Rollin weiter. Der alte Holzbelag auf dem 200 Meter langen Steg soll gegen einen neuen ausgetauscht werden. Nachdem diese Arbeiten bereits am Nordsteg erfolgt sind, wollte sie die Touristik GmbH, die auch den kommunalen Hafen mit seinen 60 Liegeplätzen betreibt, eigentlich schon im vergangenen Jahr am Südsteg starten. Dafür hat sie den natürlichen Baustoff geordert, der seit Monaten im Hafen liegt. „Die Arbeiten am Südsteg werden wir noch in der Vorsaison beginnen, in der Haupturlaubszeit höchstwahrscheinlich eine Pause einlegen und in der Nachsaison dann abschließen“, sagt Torsten Rollin. Dabei soll täglich in kleinen Abschnitten vorgegangen werden, so dass der Segler, der morgens ausläuft und abends wieder festmacht, nicht viel von den Arbeiten mitbekommen werde und keine größeren Einschränkungen hinnehmen brauche. Mehr als 200 Stufen 70 Meter Höhenunterschied überwinden Lohme-Gäste auf dem Weg zum Hafen, wenn sie die Hangtreppe hinab steigen. Die wurde 1997 eingeweiht und hatte ursprünglich 224 Stufen. 2166 Schiffsanläufe stehen für 2014 im Lohmer Hafen zu Buche. Das sind etwa 300 weniger als das Jahr zuvor. Udo Burwitz

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