Seenotretter suchen „Kapitäne“ für Sammelschiffchen auf Rügen

Die Seenotretter brauchen Unterstützung auf Rügen. Gesucht wird Hilfe nicht unmittelbar für den Einsatz auf der Ostsee und in den Boddengewässern rund um die Insel, sondern an Land. Die Seenotretter suchen neue „Sammelschiffchen-Kapitäne“. Gemeint sind damit Betreuer, die sich ehrenamtlich um die Spendenboxen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der markanten Form eines Rettungsbootes kümmern. Ehrenamtler für Bergen und den Südosten Rügens gesucht: „Seit 2003 hat sich Helga Freybier mit größter Sorgfalt um unsere mehr als 100 Sammelschiffchen im Südosten Rügens gekümmert. Sie legt jetzt mit 79 Jahren aus Altersgründen ihr Ehrenamt nieder“, sagt Uta Beetz. Sie ist bei der DGzRS für die Ehrenamtler zuständig, die die markanten Spendendosen der Seenotretter betreuen. Einen Teil der Sammelschiffchen-Flotte habe bereits Helga Freybiers Tochter Kirsten Rakobrandt übernommen. „Doch gerade für die Aufstellorte in Bergen, Sellin und Umgebung suchen wir weitere zuverlässige ‚Kapitäne‘ für die Spendenboxen“, so Uta Beetz, die die Schiffchen maritim als „Einheiten unserer 32-Zentimeter-Klasse“ bezeichnet. Die Neuen werden eingearbeitet: Zu den Aufgaben der „Sammelschiffchen-Kapitäne“ gehört es, die vollen „Laderäume“ zu leeren und die „Fracht“ auf das Spendenkonto der DGzRS einzuzahlen. Sie halten den Kontakt zu den Inhabern der „Ankerplätze“ – solche Spendenschiffchen sind unter anderem in Geschäften und Institutionen aufgestellt. Bestenfalls machen die Betreuer sogar neue „Liegeplätze“ ausfindig. „Jeder ‚Sammelschiffchen-Kapitän‘ kann sich seine Zeit frei einteilen und selbst entscheiden, wann er die ‚Ladung‘ seiner Einheiten einmal im Jahr ,löscht‘“, betont Uta Beetz. Dabei werden die neuen Helfer nicht ins „kalte Wasser“ geworfen, Seenotretter arbeiten sie in die neuen Aufgaben ein. Lesen Sie auch: Mehr Geld für Vereine zwischen Kap Arkona und der Trebel „Auf See bilden unsere freiwilligen Seenotretter das Rückgrat der DGzRS. Das gilt auch für die Inseln und das Festland. Ohne die Hilfe der zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Land wäre die erfolgreiche Tätigkeit der DGzRS nicht möglich“, weiß Uta Beetz. „Gerade als ,Sammelschiffchen-Kapitän’ kann jeder einen wichtigen Beitrag für den rein spendenfinanzierten Seenotrettungsdienst leisten.“ Deutschlands bekannteste Spendenbox: Zur DGzRS-Flotte gehören rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote, die von 55 Stationen an Nord- und Ostsee zwischen der Emsmündung im Westen und der Pommerschen Bucht im Osten in Notfall in See stechen, um Leben zu retten. Mehr als 2000 Einsätze sind es jedes Jahr, finanziert ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge. Dazu tragen auch die Sammelschiffchen der Seenotretter bei. Die gibt es bereits seit 1875 . Sie gelten als bekannteste Spendendose Deutschlands. Bundesweit sind rund 15 000 Spendenschiffchen „im Einsatz“. Sie steuern jedes Jahr rund einer Million Euro zur Finanzierung der Seenotrettung bei. Wer Interesse hat, „Spendenschiffchen-Kapitän“ auf Rügen zu werden, kann sich bei Uta Beetz per Telefon unter 0421/53 707-535 melden oder eine E-Mail an ehrenamt@seenotretter.de schreiben. Von OZ