Straße durch Westhafen seit gestern gesperrt

Der Sassnitzer Westhafen ist seit gestern für den Durchgangsverkehr voll gesperrt. Wer von der Straße der Jugend aus ans Wasser fahren will, muss in Höhe des Fischwerkes wieder umkehren. Wer sich mit seinem Gefährt vom östlichen Stadthafen der Baustelle nähert, für den ist hinter dem Gelände der Wasserschutzpolizei Schluss. Der zwischen beiden Punkten liegende Abschnitt des Westhafens soll in den kommenden Monaten von Grund auf saniert werden. 1,5 Millionen Euro werden der Zweckverband und die Stadt dort verbauen. Ersterer wird das komplette Leitungssystem erneuern, letztere die Oberfläche zwischen Kaikante und dem Bahngelände. Ende November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Ob der Plan gehalten werden kann, vermag kurz nach Beginn der Arbeiten niemand zu sagen. Denn gleich nach dem Start gab es eine Überraschung: In dem Bereich kurz hinter der Wasserschutzpolizei fanden die Bauarbeiter eine alte Dieselleitung, die offenbar nicht in den Plänen verzeichnet war. „Der Diesel musste erst abgelassen werden“, sagt die amtierende Leiterin der Bauverwaltung in der Stadt, Elke Schmeling. Eigentlich sollte die Verlegung der Wasserleitung an dieser Stelle schon in der vergangenen Woche abgeschlossen sein. „Wir sind dadurch etwas in Verzug geraten“, sagt Schmeling. „Aber nur punktuell.“ Denn andernorts geht es dafür schneller voran als vorgesehen. Mit dem Aufbrechen der alten Oberfläche an der Kaikante sollte erst im Juli begonnen werden. „Wir haben die Gunst der Stunde genutzt und schon jetzt mit einem Teil der Arbeiten begonnen“, sagt Matthias Müller vom Klementelvitzer Unternehmen Rügen-Recycling. Das Umklemmen der Anschlüsse und Leitungen kurz hinter der Wasserschutzpolizei machte ohnehin die Vollsperrung notwendig. In diesem Zuge haben Müllers Kollegen schon eine Reihe alter Betonplatten aufgenommen. „Damit nutzen wir die Zeit der Vollsperrung optimal aus und halten die Dauer so gering wie möglich“, sagt er. Ziel sei es, Ende November fertig zu werden. Bis dahin werden Gäste und Anlieger immer wieder mit Einschränkungen leben müssen. Ohne Vollsperrungen werde es nicht gehen, prophezeit Elke Schmeling. Theoretisch sind die laut Genehmigung der Verkehrsbehörde des Kreises ununterbrochen bis zum Jahresende möglich. Inwieweit dennoch Anliegerverkehr zugelassen werden kann, muss Schmelings Worten zufolge der Baubetrieb entscheiden. Die Stadt habe in den Gesprächen immer wieder deutlich gemacht, dass — soweit es geht — auf Vollsperrungen verzichtet werden sollte. Allerdings trage letztlich das Bauunternehmen die Verantwortung für den Verkehr auf der Baustelle und damit auch für die Sicherheit und müsse selbst abwägen, wieviel Anliegerverkehr vertretbar sei. Der Hauptverkehrsstrom zum und vom Stadthafen wird seit gestern quer durch die Stadt über die Hafenstraße geleitet. Die entsprechende Beschilderung wurde am Vormittag angebracht. Zusätzlich zu den von der Straßenverkehrsbehörde angeordneten Tafeln hat die Stadt noch zusätzliche aufstellen lassen. Wer aus dem Hafen kommt, wird an der Kreuzung Hafen-/Seestraße auf die Möglichkeit hingewiesen, über die Schult-Kruse auf die Hauptstraße zu gelangen. Dadurch soll der Verkehr, der durch die zu erwartende steigende Zahl der Linksabbieger stocken könnte, besser verteilt werden. Eine provisorische Ampel wie seinerzeit an der Straße der Jugend wird es an der Hafenstraße nicht geben. Und auch der Gedanke an eine Umleitung über die Bachstraße wurde nach einer Prüfung wieder verworfen. Dort sei es einfach zu schmal und es seien zu viele Fußgänger, die im Bereich der Rügen-Galerie die Fahrbahn auf dem Weg zum Parkplatz überqueren. Bei einer Einbahnstraßenregelung müssten auch die Buslinien über die Bachstraße geleitet werden. Ob die jetzt gefundene Regelung in der Hauptsaison ausreicht, wird sich zeigen. „Wir werden das beobachten“, sagt die Ordnungsamtsleiterin Vera Wilke. Gegebenenfalls müsse man sehen, wo man noch etwas anders regulieren könne. Rügener Hafentage trotz Bauarbeiten 1,5 Millionen Euro werden in den etwa 600 Meter langen Abschnitt der westlichen Hafenstraße investiert. Neben den Versorgungsleitungen wird auch die Oberfläche des Areals zwischen der Kaikante und dem jetzigen Bahngelände. Unter anderem werden die Fahrbahn und der Gehweg neu hergerichtet und auch die Beleuchtung soll komplett erneuert werden. Die bisherigen Straßenlaternen wurden gestern abmontiert. Völlig neu wird auch der Sicherheitsbereich sein, ein Areal, das üblicherweise frei zugänglich ist, bei Bedarf aber mit Toren vom Rest der westlichen Hafenstraße abgeriegelt werden kann. Das ist unter anderem bei der Ankunft von Kreuzfahrtschiffen notwendig. Trotz der Bauarbeiten werden die Rügener Hafentage auch in diesem Jahr stattfinden, versichert die Stadtverwaltung. Wir sind nur punktuell etwas in Verzug geraten.“Elke Schmeling, Bauamt Sassnitz Maik Trettin

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