Sturmflut: Jetzt können Schäden repariert werden

Ab an den Strand! Wer diese Devise in Glowe umsetzen will, muss tüchtig kraxeln. Immer noch. Selbst Monate nach dem verheerenden Hochwasser zu Jahresbeginn sind die Schäden, die es verursacht hat, an den Strandzugängen von der Promenade nicht nur sichtbar. Spaziergänger spüren sie auch in den Beinen, denn sie müssen ziemlich steile Abgänge bewältigen. Die Flut hatte die Zugänge und auch die schützende Düne in einen Steilhang verwandelt. „Das können wir jetzt ändern“, sagte Glowes Bürgermeister Thomas Mielke gestern auf dem Kurplatz des Jasmunder Erholungsortes. Dort konnte er wie auch sein Binzer Amtskollege Karsten Schneider und der Sassnitzer Wirtschaftsförderer Leon Kräusche ein wichtiges Papier entgegennehmen. Harry Glawe (CDU), Wirtschaftsminister MV, übergab an das Trio Förderzusagen. Das Land unterstützt die Beseitigung der Hochwasserschäden in den drei Inselkommunen mit Millionen-Beträgen. „Mit den Fördermittelzusicherungen werden für die Kommunen die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, die Schäden zu beseitigen. Nach Beendigung der Baumaßnahmen können unsere Besucher die beeindruckende Vielfalt auf Deutschlands größter Insel wieder unbeschwert genießen“, sagte Harry Glawe. Für die Beseitigung der Schäden hatte das Land unmittelbar nach dem verheerenden Hochwasser einen Hilfsfonds über 25 Millionen Euro aufgelegt. Das größte Ostseebad der Insel, die Gemeinde Binz, wird eine Million Euro bekommen. Die Sassnitzer erhalten sogar 1,35 Millionen Euro. Glowes Bürgermeister Thomas Mielke konnte einen Bescheid über knapp 45000 Euro entgegennehmen. „Die Abgänge sind von Jahr zu Jahr immer steiler geworden. Nach dem Hochwasser ist es in diesem Jahr besonders schlimm.“ Frank Büttner muss sich mit seinem ganzen Gewicht dagegenstemmen, damit ihn die Sonnenkiepe auf der großen Karre nicht überrollt. Dass die Saisonvorbereitung in Glowe ein Kraftakt ist, davon hätte sich Harry Glawe gestern überzeugen können. Als der Wirtschaftsminister die Bescheide über das große Geld auf dem Kurplatz verteilte, chauffierte Frank Büttner vom Glower Strandkorbservice Thomas nur einen Steinwurf entfernt am ersten Strandabgang am Kurplatz die ersten Kiepen über die Düne. „Für das verlängerte Wochenende zum Maiauftakt“, sagte er. Die Hochwasserschutzanlage hat das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt inzwischen zwar wieder angeböscht. Doch die Strandabgänge sind noch steil. „Mit dem zugesagten Geld werden wir vier Abgänge wieder in einen vernünftigen Zustand bringen. Zwei werden behindertengerecht instandgesetzt. Für die anderen beiden Abgänge sind Treppen vorgesehen“, kündigte Thomas Mielke an. 90 Prozent der Kosten werden – wie auch bei den Maßnahmen in Sassnitz und Binz – gefördert. „Wir haben gleich nach dem Hochwasser das große Aufräumen am Strand gestartet und auch die Strandzugänge – immerhin haben wir 100 – wieder begehbar gemacht“, erinnerte Karsten Schneider. „Allerdings nur provisorisch.“ Mit dem Fördergeld sollen nun die Abgänge wieder richtig hergestellt und die Düne modelliert werden. „Außerdem sind die Treppenanlagen am Kurplatz instandzusetzen und Schäden am Anleger der Seebrücke zu beheben.“ „Wir konzentrieren uns in Sassnitz auf die verlängerte Promenade vom Kurplatz bis Klein Helgoland“, kündigte Leon Kräusche an. Der Wanderweg, der dort am Ostseeufer entlang führt, soll nicht nur notdürftig repariert, sondern touristisch aufgewertet werden und in dem Zusammenhang auch die vom Wanderweg den Hang hinaufführende Treppenanlage zum Karl-Liebknecht-Ring erneuert werden. „Außerdem wollen wir eine neue Toilettenanlage am Kurplatz bauen.“ Udo Burwitz

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