Supermärkte wetteifern um Ansiedlung in Sellin

Allerdings wird 2013 vermutlich nichts mehr aus einer Ansiedlung. Ganz oben auf der Liste steht auch die Frage nach dem künftigen Standort. Da gibt es ebenfalls drei Möglichkeiten, von denen sich die Variante mit dem jetzigen Parkplatz Ecke Kirchstraße und August-Bebel-Straße als aussichtsreichste herauszukristallisieren scheint. Hier will sich Rewe ansiedeln, der im Erdgeschoss einziehen und mit einem Parkhaus aufgestockt werden soll: 250 Stellplätze hielte dieser dann bereit, um die Parkprobleme im Zentrum Sellins zu lösen. Das Areal oberhalb der Tankstelle am Ortsausgang Richtung Baabe, wo ein Aldi-Markt vorgesehen ist, steht genauso zur Debatte wie der große Platz im Seepark, wo sich im Winter die Eisbahn befindet und der in der Saison für Veranstaltungen der Kurverwaltung genutzt wird. Der Rewe-Plan mit dem Parkplatz Ecke Kirchstraße liegt aus städtebaulicher Sicht ganz weit vorn, meint Stadtplaner Heinrich Vulter. Das Areal oberhalb der Tankstelle wäre unter diesem Aspekt die schlechteste Variante für Sellin. „Aldi möchte sich nicht direkt im Ort ansiedeln, die Investoren vermuten, dass es schwierig werde, den Markt ausreichend auszuschildern, damit die Kunden schnell den Weg finden.“ Sie bevorzugen die Nähe zur B 196 sowie die markante Kreuzung mit Tankstelle und der Zufahrt zu anderen Märkten. Rewe hingegen hält an der Fläche, auf der früher das Kaufhaus „rationell“ stand, fest. Und dann gibt es da ja noch Coop. Dieser Markt könnte zum Beispiel die Fläche an der Seeparkpromenade erhalten, was den Geschäften dort sicherlich zugute käme. „Aber das ist alles eine komplizierte Sache. Zudem berücksichtigen wir den Edeka-Markt von Hartmut Zwinkmann, bei dem wir froh sind, dass wir ihn haben und der gut läuft“, sagt Bürgermeister Reinhard Liedtke. Er und die anderen Gemeindevertreter haben nun ein neues Einzelhandelsgutachten auf dem Tisch, das Pro und Contra aller drei Standorte abwägt und die Vor- und Nachteile der Investoren herausstellt. „Wir müssen hier eine ruhige und sachliche Diskussion führen, Vor- und Nachteile, die es für jeden Standort reichlich gibt, abwägen und uns dann im Bauausschuss und in der Gemeindevertretung einig werden“, macht Liedtke deutlich. Doch auch wenn sich die Abgeordneten schnell einig werden, bedarf das Projekt eines neuen Marktes noch einiger Zeit. Allein für den Bebauungsplan. „In Sellin verhungert heute keiner mehr“, meinte ein Gutachter und spielte damit auf die Situation 1993 an, wo der Edeka-Markt schnell entwickelt wurde, weil es hier tatsächlich keinen Anbieter gab. Bei drei möglichen Standorten, drei Interessenten gibt es viel zu bedenken.“Reinhard Liedtke, Bürgermeister Steffi Besch

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