„Ich finde es gut, dass es ohne Fusion klappen soll“

Der Intendant der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, Wolfgang Bordel, sieht das neue Theater-Gutachten für den Osten des Landes positiv. „Es ist gut, dass es eine Lösung geben soll, ohne dass wir mit jemandem fusionieren müssen“, sagte Bordel. Er besteht auf die Eigenständigkeit seines Theaters. Sein Haus könne in der Theaterakademie in Zinnowitz nur dann gut ausbilden, wenn man selbst hervorragend und viel Theater spiele. Zudem habe die Landesbühne als Einspartenhaus mit 47 Mitarbeitern die Zusage des Landes, dass es keine Finanzkürzungen bis 2020 geben soll. Jährlich gibt das Land rund 1,85 Millionen Euro für das Theater aus. Etwa 300 000 Euro entfallen davon auf die Akademie, 300 000 Euro sind der sogenannte Bonus für gute Zuschauerzahlen. Laut Bordel werden 22 Prozent der Kosten vom Theater selbst getragen. Das sei im Vergleich zu anderen Theatern ein guter Wert. Für die Zeit nach 2020 sieht das Gutachten vor, die Landesbühne in ein kommunales Theater umzuwandeln. Das Land will sich komplett aus der Finanzierung zurückziehen. „Ohne Förderung wären wir unterfinanziert. Wir werden mit dem Land reden. Ich bin am Freitag dort“, sagt Bordel. „Mir ist es egal, aus welchem Topf wir das Geld kriegen “, verdeutlicht Brodkorb. Die Mittel könnten in diesem Fall beispielsweise vom Landkreis als neuem Träger des Landesbühne kommen. Eine Erhöhung der Summe, mit der der Kreis das Theater jetzt bereits unterstützt, sieht Landkreissprecher Achim Froitzheim jedoch mehr als skeptisch: „Die freiwilligen Ausgaben im Haushalt des Landkreises sind bereits auf ein Minimum reduziert. Wir sind im Gespräch mit Herrn Bordel.“ Das Gutachten sieht weiter vor, die jetzige Zinnowitzer Theaterakademie in eine höhere Berufsfachschule für Theater und Schauspiel umzuwandeln. Die Ausbildungsstätte soll Förderung aus dem Bildungsministerium erhalten. Iris Leithold/ Hannes Ewert

Anklam/Zinnowitz - „Ich finde es gut, dass es ohne Fusion klappen soll“