Unternehmer fordern Erhalt der Fährverbindung Sassnitz

Der Unternehmerverband Vorpommern spricht sich entschieden gegen die Schließung der traditionsreichen Fährverbindung zwischen Sassnitz auf der Insel Rügen und Trelleborg in Schweden aus. Verbandspräsident Gerold Jürgens: „Mit großem Unverständnis bedauern viele Menschen und Unternehmen in Vorpommern die Entscheidung von Stena Line, diese Route zu schließen und damit die Gunst der Stunde mit der Corona-Krise genutzt zu haben.“ Wirtschaftliches Potenzial wiederbeleben: Das wirtschaftliche Potenzial der alten Königslinie sollte eher wiederbelebt werden. Die Verbesserungen der Infrastruktur auf der Insel Rügen mit dem erfolgten Ausbau der Straßenanbindungen sei bisher noch nicht zum Tragen gekommen. Erhebliches Interesse: Es gebe erhebliches Interesse auch aus touristischer Sicht. Jürgens verwies dabei auf zahlreiche schwedische Touristen, die vor allem in der Nachsaison und im Winter in Bussen mit der Fähre nach Vorpommern kommen, um in den hiesigen Boddengewässern zu angeln. Infrastruktur besser bewerben: Der Präsident räumte aber ein, dass gerade die verbesserte logistische Infrastruktur für den Lkw-Verkehr bislang zu oberflächlich beworben worden sei. Er schlägt vor, über veränderte Abfahrtzeiten der Fähren nachzudenken, die eine staufreie Anfahrt des Güterverkehres zur Insel Rügen gewährleisten würden. „Hier hat man einfach zu schnell aufgeben“, stellt Jürgens fest. Wirtschaftliche Erwägung hinterfragen: Wie die wirtschaftliche Erwägung und Analyse von Stena Line erfolgte, bleibe zu hinterfragen. Jürgens erwähnt in diesem Zusammenhang als mögliche Ursache die angestrebte Fehmarn--Belt-Querung. Der Unternehmerverband Vorpommern akzeptiere nicht, dass wirtschaftliche Grundstrukturen wie diese Fährverbindung, die sowohl den Sassnitzer Hafen direkt betreffen, als auch das internationale Handlungsvolumen der Region gewährleisten, einfach mal so eingestellt werden. Vorpommern braucht Anbindung: Die Metropolregion um Trelleborg mit hervorragenden Anbindungen nach Malmö und Kopenhagen müsse für Vorpommern auf dem kürzesten Seeweg zwischen Deutschland und Schweden erreichbar bleiben. Sollte Stena Line bei seinen Plänen bleiben, fordert der Unternehmerverband die Landesregierung von MV auf, die Linie mit einem anderen Anbieter, eventuell mit einem kleineren Fährschiff, aufrecht zu erhalten. Kürzeste Verbindung: Die als Königslinie bezeichnete Fährverbindung zwischen Sassnitz auf Rügen und dem schwedischen Trelleborg wurde am 6. Juli 1909 eingerichtet. Benannt ist sie nach dem damaligen deutschen Kaiser Wilhelm II. als König von Preußen und dem schwedischen König Gustav V., die zur Premiere anwesend waren. Sie stellt mit einer Fahrtzeit von etwa vier Stunden die kürzeste direkte Fährverbindung zwischen Deutschland und Schweden dar. Lesen Sie auch: Aus für Sassnitzer „Königslinie“: Politik und Belegschaft sind schockiert Aus für Rügener Schwedenfähren: Darum wird die „Königslinie“ nach 111 Jahren eingestellt 110 Jahre „Königslinie“ zwischen Sassnitz und Trelleborg: Hier fuhr auch Lenin mit Von OZ

Unternehmer fordern Erhalt der Fährverbindung Sassnitz – Trelleborg