Verjüngungskur: 24-Jähriger ist neuer Chef von Rügens Liberalen

Der Rüganer Sven Heise ist neuer Kreisparteichef der Rügener FDP. Auf dem Kreisparteitag der Liberalen im Rugard-Hotel in Binz wurde der erst 24-Jährige mit 13 Ja-Stimmen und einer Enthaltung mehrheitlich gewählt. In seiner Antrittsrede betonte Heise, der bereits seit fünf Jahren im Kreisverband unter anderem als Kreisgeschäftsführer tätig ist, dass dumpfe Polemik gegen Ausländer nicht von der FDP geduldet werde. Nach der tiefen Talsohle solle es jetzt mit dem Liberalismus im Land wieder aufwärts gehen. Es sei das erklärte Ziel, auch wieder in den Schweriner Landtag einzuziehen. Die Aufbruchstimmung bei der FDP war beim Kreisparteitag der Liberalen deutlich zu spüren. Durch den kürzlichen Wiedereinzug der Hamburger Liberalen in die dortige Bürgerschaft haben die FDP-Mitglieder in der Region Darß, Rügen und Stralsund die Hoffnung, nun auch beim einheimischen Wahlvolk punkten zu können. „Wir Freien Demokraten sind nicht tot, sondern gehen als Team für die Landtagswahl 2016 mit klaren Inhalten an den Start", sagte Heise. „Es gab schon immer ein liberales Pflaster auf Rügen, und wir wollen uns auch zukünftig für die bürgerlichen Freiheiten einsetzen“, so der Student, der bald an der Greifswalder Uni sein Diplom in Betriebswirtschaftslehre ablegt. Mit frischem Mut gingen die Freidemokraten sogleich ans Werk und hatten in Binz jede Menge Anträge auf ihrer Agenda. Unter anderem wollen sich die Liberalen insbesondere im ländlichen Raum für schnelle Netzverbindungen stark machen. Die Wertschöpfung in der Region werde so erhöht, weil hiesige Unternehmen bis zu zehn Prozent ihres Umsatzes über das Internet generierten. Ein zweiter für die Liberalen wichtiger Antrag wurde eingebracht, der die Petition der FDP-Landesvorsitzenden Katja Wolter unterstützen soll. Die Greifswalder FDP-Landeschefin hat in einem geharnischten Schreiben an die SPD-Sozialministerin Birgit Hesse gefordert, dass die Eltern in Sachen gesetzlicher Kita-Vollversorgung nicht weiter bevormundet werden. Das seit Anfang des Jahres geltende Kindertagesförderungsgesetz (Kifög M-V) lässt sowohl eine sogenannte Spitzabrechnung nach Verbrauch als auch eine Pauschale zu. Bei Pauschalabrechnungen müssen die Eltern für durchschnittlich 17 Tage die Kita-Verpflegung bezahlen — unabhängig von Krankheits- und Urlaubszeiten. Das empfinden die Liberalen nicht nur als ungerecht, sondern sehen darin auch eine Beschneidung der Mitbestimmungsrechte von Eltern. Die bisherigen Abrechnungsmodelle sind nach Ansicht der Freidemokraten zudem sehr aufwändig und bürokratisch. Der FDP-Kreistagsabgeordnete Christian Tiedemann regte an, dass die drei FDP-Kreisverbände der Region enger miteinander kooperieren sollten. Es waren zwar auch Gäste aus Stralsund und aus Born auf dem Darß beim Kreisparteitag in Binz dabei, insgesamt lasse die Zusammenarbeit aber noch viele Wünsche offen. Junger Vorsitzender 14 Teilnehmer waren am Sonnabend zum Kreisparteitag ins Rugard-Hotel im Ostseebad Binz gekommen. 100 FDP-Mitglieder gibt es insgesamt im Schnitt auf der Insel. 3 Kreisverbände der FDP zählt der Bereich Vorpommern-Rügen insgesamt — dazu gehören Rügen, Stralsund und Vorpommern. 24Jahre jung ist der neue Vorsitzende des Kreisverbandes Rügen, der Student Sven Heise. Christian Rödel

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