Volle Betten trotz schmaler Strände

Das Top-Trendziel der deutschen Urlauber sei Glowe. Mit dieser Aussage ließ ein Internet-Buchungsportal Mitte des Jahres nicht nur die örtliche Tourismuswirtschaft aufhorchen, sondern machte auch überregional neugierig auf den Erholungsort am Rande der Halbinsel Jasmund. „Für die Vermieter war es eine gute Saison. Viele Unterkünfte waren proppenvoll.“ Dieses Fazit zieht der Vorsitzende des Tourismusvereins, Dieter Thomas, nach dem Saisonabschlussball am Wochenende. Dennoch sei die Bilanz durchmischt, schränkt er ein. Für die touristischen Anbieter, die vom Sonnenschein abhängig sind, war es eher ein durchschnittliches Jahr. Der Himmel war auch über Glowe an vielen Tagen bedeckt, Klärchen ließ sich seltener sehen als sonst um diese Jahreszeit. „Kein Wetter für Strandgänger“, sagt Dieter Thomas. Er muss es wissen, schließlich vermietet er Strandkörbe in Glowe. Dass sich weniger Badegäste nach Glowe verirrten ist aber nicht allein dem Wetter geschuldet. „Der Strand ist nach den letzten Stürmen so schmal geworden. Da ist für Körbe und für Strandbesucher schlicht und einfach weniger Platz als sonst.“ Im Jahre 2003 gab es auf Initiative des Tourismusvereins den ersten Fotowettbewerb in Glowe. Ziel war es, mehr Gäste auf den Baudeort aufmerksam zu machen. Gewinner wurde damals Uwe Lange, der sich als Ehrenmitglied seit 2008 um die Organisation kümmert. Vom Glower Strand wird schon lange Sand abgetragen, das ist nichts Neues. „Auch in der Vergangenheit musste hier immer wieder aufgespült werden. Aber in den zurückliegenden Jahren immer öfter. Die Abstände werden scheinbar immer kürzer“, hat der Vereinsvorsitzende beobachtet. Jetzt stehe wieder eine Aufspülung an, um die Glower Küste zu schützen. Das sei auch dringend nötig. Immer häufiger frisst sich das Meer in das Land hinein. „Allein im zurückliegenden Sommer mussten wir wegen Sturms und Hochwassers dreimal die Körbe vom Strand räumen.“ Der Strand und die Naturgewalten faszinieren andererseits viele Einheimische und Besucher. Unter dem Titel „Urlaubserinnerungen zwischen 1930 und heute“ hatte der Tourismusverein zum diesjährigen Fotowettbewerb aufgerufen. „Wir hatten gedacht, dass auch die eine oder andere alte Aufnahme dabei auftauchen würde“, sagt Uwe Lange vom Vereinsvorstand. Die meisten der 21 Einsendungen seien aber aktuelle Fotos gewesen. Gewonnen hat mit Ilona Köhler eine Glowerin. „Findling nach der Sturmflut“ heißt ihr Bild eines zerbrochenen Steins am Glower Ufer. Den zweiten Preis bekam Ljubow Schöne aus Dresden für eine Aufnahme vom zerzausten Kiefernwald der Schaabe. Den dritten Platz erkannte die fünfköpfige Jury, die unter den 60 Teilnehmern des Abschlussballs ausgelost wurde, dem Glower Uwe Lange zu. Er hatte eine Winteraufnahme vom Glower Strand und dem Hafengebäude eingesandt. „Der Hafen spielt eine große Rolle für den Glower Fremdenverkehr“, sagt der Tourismusvereinsvorsitzende. Die Ostsee vor der Glower Küste gilt als fischreich. Das spricht sich unter Anglern schnell herum. „Glowe ist auch dadurch deutschlandweit bekannt.“ Maik Trettin

Glowe - Volle Betten trotz schmaler Strände