Was wird aus dem letzten Filetstück von Binz?

Wie weiter mit der städtebaulichen Entwicklung im Ostseebad Binz? Mit der Thematik beschäftigen sich die Gemeindevertreter von Binz auf ihrer heutigen Sitzung. Im nichtöffentlichen Teil der Beratung soll dazu ein Grundkonsens gefunden werden. Dabei wird es nach OZ-Informationen unter anderem auch um das letzte große Filetstück von Binz gehen: das so genannte MZO-Gelände. Für das hat die CDU-Fraktion der Gemeindevertretung eine Vision: eine innenliegende Marina. Die Idee ist nicht neu, fand aber bisher keine Mehrheiten und so verschwanden die Pläne aus dem Jahre 2008 wieder in der Schublade. „Wir wollen das Thema wieder in die Öffentlichkeit bringen und auch in die Gemeindevertretung“, kündigt CDU-Frontmann Ulf Dohrmann an. Der Hafen sei eine enorm wichtige, weil nachhaltige Infrastrukturmaßnahme für Binz. Seit Jahren zerbrechen sich die Gemeindeväter den Kopf darüber, wie die brache Fläche auf dem Gelände des ehemaligen Mehrzweckobjektes (MZO) am besten belebt werden könnte. Ideen gab es einige. Ein Schulzentrum, eine Ostsee-Universität, bezahlbarer, qualitativer Wohnraum für Binzer waren Vorschläge. Der Dauerfavorit: Ein Sport- und Freizeitzentrum. Doch Investoren in spe dafür kamen und gingen. Hinzu kam der bisher enge Spielraum für die Gemeinde auf dem 60000 Quadratmeter großen Areal zwischen Binz und Prora, auf dem bisher lediglich vor über zehn Jahren die Grundschule des Ostseebades errichtet und das sonst als Parkplatz genutzt wurde. Das Gelände hatte die Gemeinde vor vielen Jahren vom Bund verbilligt gekauft mit der Maßgabe, es infrastrukturell zu entwickeln. Weil dies nicht geschah, musste die Kommune den Ausgleich zum eigentlichen Grundstückswert nachzahlen. Dafür hatte Binz einen Zwei-Millionen-Euro-Kredit aufgenommen (die OZ berichtete). Nun kann die Gemeinde aber frei über das Areal verfügen. In dem von der Rechtsaufsicht geforderten Haushaltssicherungskonzept bis 2018 ist der Verkauf von Teilflächen auf dem MZO-Gelände vorgesehen. Zur Debatte sollen auch Wohnbebauung oder altersgerechtes Wohnen stehen. Für die CDU-Fraktion der falsche Weg. Schon seit ein paar Jahren liebäugelt Binz damit, den maritimen Tourismus aufzubauen. Dabei sind neben dem MZO-Gelände auch Prora im Gespräch. „Doch dort gehört uns kein Grundstück. Und wenn wir uns nur auf den Standort Prora konzentrieren, kann es sein, dass dieser nicht genehmigt wird“, meint Dohrmann. Zudem würde die Bucht bei einer innenliegenden Marina in Binz mit rund 150 Liegeplätzen nicht optisch zerstört. Refinanziert werden könnte der Wasser-Wander-Rastplatz mit dem Verkauf von Parzellen für Strandhäuser mit Meerblick. Auch könnte sich maritimes Gewerbe ansiedeln. Dabei beiße sich allerdings, an diesem Standort ein Schulzentrum aufzubauen und die Grundschule dort zu belassen. Ein optimales neues Domizil dafür sei das Gelände des ehemaligen Heizhauses in der Nähe von Stadion und Kunstrasenplatz, wo auch eine Merkzweckhalle errichtet werden sollte, meint Dohrmann. Promenaden-Brücke 150 Liegeplätze könnte die Marina in Binz haben. Die würde die Promenade zwischen Binz und Prora unterbrechen und mit einer Brücke neu verbinden. Gerit Herold

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