Zweckverband beendet Zitterpartie für Sagarder

Bewohner der August-Bebel-Straße in Sagard brauchen nicht mehr viel Geld auf die hohe Kante für ihre Kleinkläranlagen legen. Die Investition in eine Modernisierung dieser Anlagen bleibt ihnen erspart. Der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (Zwar) wird dafür sorgen. Die August-Bebel-Straße bekommt Anschluss an das zentrale Netz. „Bereits im nächsten Frühjahr, im April, sollen die Bauarbeiten beginnen“, kündigt Bürgermeister Sandro Wenzel an, dass in dem Zusammenhang auch das alte Straßenpflaster verschwinden wird. Die Gemeinde will es durch ein neues Asphaltband ersetzen. Fertige Pläne für das Projekt Bebelstraße gibt es noch nicht, sagt Reinhard Litty. „Wir haben den Auftrag dafür aber schon ausgelöst.“ Der stellvertretende Zwar-Geschäftsführer kennt das Problem, das den Sagardern auf den Nägeln brennt. Die Frist zur Nutzung alter Kläranlagen läuft ab. Anwohnern in der August-Bebel-Straße droht damit der amtliche Bescheid, dass sie ihre Anlagen nicht mehr nutzen dürfen, ein weiterer Betrieb nur möglich ist, wenn die erneuert werden. Die Krux: Den Anschluss der Straße ans zentrale Abwassernetz hat die Gemeinde schon lange auf dem Plan. Doch sie ist in Zeitverzug geraten. Ursprünglich und für dieses Jahr war die Sanierung der Brücke in der August-Bebel-Straße vorgesehen. In dem Zusammenhang sollte die zentrale Abwasserleitung verlegt werden. Doch für den Brückenbau fehlt das Geld, die Gemeindevertreter mussten das Projekt schieben (OZ berichtet). Damit drohte den Anwohnern eine doppelte Investition, erst die in ihre Kleinkläranlagen und möglicherweise schon in absehbarer Zeit die nächste für den Anschluss ans zentrale Netz. Mit dem Straßenausbau, für den die Gemeindevertreter in jüngster Sitzung Fördergeld-Anträge auf den Weg brachten, bleibt ihnen die Investition in die Kleinkläranlagen erspart. Der Ausbau soll im nächsten Frühjahr an der Brücke beginnen, erläutert Sandro Wenzel. Von dort aus wird der Zwar neue Leitungen für Schmutz- und Regenwasser und zum Teil auch für das Trinkwasser bis hinter die Einmündung Schul-/Brunnenstraße in der August-Bebel-Straße verlegen. Auf diesem rund 200 Meter langen Abschnitt will die Kommune das alte Straßenpflaster auf einer Breite von 5,50 Metern durch ein neues Asphaltband ersetzen und daneben einen 1,50 Meter breiten Gehweg anlegen lassen. Außerdem ist eine neue Straßenbeleuchtung geplant. Anschluss an das zentrale Abwassernetz sollen auch die Anlieger bekommen, die hinter der Einmündung Schul-/Brunnenstraße und bis zur Kreuzung Sportplatz/Abzweig Neddesitz wohnen. Allerdings nehme die Gemeinde in diesem Abschnitt Abstand vom Straßenausbau, so Wenzel. Denn Anwohner werden zur Kasse gebeten. Sie müssen sich laut Satzung der Gemeinde mit einer Umlage an den Kosten für den Straßenausbau beteiligen. Umgelegt wird jener Betrag, den die Gemeinde zur Finanzierung beisteuern muss. Laut aktuellem Kostenplan sind es gut 118000 Euro für den ersten Abschnitt. Im zweiten wäre es knapp 103000 Euro. Im ersten Abschnitt werden diese Kosten laut Bürgermeister auf rund 30 Anlieger umgelegt. „Der letzte Abschnitt ist fast genau so lang, hat aber nur vier Anwohner“, begründet er, warum die Gemeinde hier vom Straßenausbau Abstand nimmt. „Unabhängig vom Straßenausbau werden wir für das Leitungsverlegen im zweiten Abschnitt eine Lösung finden“, kündigt Reinhard Litty an. Historisches Pflaster 88 Jahre ziert das alte Pflaster bereits die August-Bebel-Straße. Die Steine wurden 1926 auf der Fahrbahn verlegt. Auf dem 200 Meter langen Abschnitt von der Brücke bis hinter die Einmündung Schul-/Brunnenstraße sollen sie im nächsten Jahr durch ein Asphaltband ersetzt werden. Udo Burwitz

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