Adventskalender: Hinter jedem Türchen steckt etwas Lebendiges

Schon im August war der Adventskalender prall gefüllt. Kein Wunder, ist es doch ein ganz besonderer Kalender, der hier von vielen Menschen zwischen Schmedshagen und Klausdorf gestaltet wird. „Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr haben viele Leute wohl schon darauf gewartet. Ich wurde schon Anfang des Sommers angesprochen — von Leuten, die gern Gastgeber sein möchten, aber auch von jenen, die die Angebote nutzen möchten“, sagt Pastorin Mechthild Karopka. Die Idee zum „Lebendigen Adventskalender“ hatte Vikarin Tatjana Eggert im letzten Jahr. Und war auch die Kirchengemeinde der Organisator, so machten doch ganz viele Leute mit — auch die politische Gemeinde, wenn man nur an das Mini-Shanty-Konzert des Prohner Bürgermeisters Peter Messing zurückdenkt. Überhaupt versteckte sich hinter jedem Türchen viel Musik, und das soll auch in diesem Jahr so sein. „Wir haben extra 400 neue Liederhefte bestellt, denn das gemeinsame Singen ist uns wichtig. Dann gibt es auch immer eine Geschichte oder andere Texte. Und jeder Gastgeber hat natürlich auch so seine Überraschung. Wir planen so eine halbe Stunde“, sagt die Pastorin, wohlwissend, dass sich im letzten Jahr viele gemütliche Runden gar nicht auflösen wollten. „Das zeigt ja, dass viele Menschen das Bedürfnis haben, in so kleinem Kreis zusammen zu kommen. Und ich denke, gerade nach den blutigen Anschlägen von Paris können wir so ein Zeichen setzen für Frieden und Gemeinschaft.“ Den Startschuss gibt am 1. Dezember Bürgermeister Peter Messing. Was er mit seinen fleißigen Helfern in sein Türchen steckt, wird noch nicht verraten. Treffpunkt ist 17 Uhr, eigentlich fast jeden Tag. „Wir wollten auch Familien die Möglichkeit geben, dabei zu sein, und vielleicht ist dann auch schon so mancher von der Arbeit zurück“, so die Pastorin. Sie ist froh, dass sie ein starkes Team um sich hat. „Anja Passehl und Viola Fiebiger halten die Organisationsfäden mit in der Hand. Und Peter Rittner und Bernd Madauß sorgen dafür, dass Bänke immer am richtigen Ort stehen. Sie bringen auch unsere Lampe mit, die jeden Tag vor dem Haus-Türchen den Weg leuchten soll“, so die 49-Jährige, die froh ist, soviel Unterstützung zu haben. Freuen können sich die Türchen-Öffner auch auf ganz verschiedene Orte. So steigt eine Weihnachtsfeier im Vorpommernhus Klausdorf, die Prohner Metzgerei Blohm lädt vor der Ladentür ein, andere — wie Familie Engelbecht aus Prohn — räumen ihren Garten frei. Bei Familie Reck in Schmedshagen geht es in den Stall, auch hinter Pfarrhaus, Kirche und privaten Terrassen verbergen sich die Adventsüberraschungen. Dabei gibt es gerade viele Familien, die neu dabei sind. Die Kirchengemeinde bereitet natürlich auch einige Türchen vor. So wird an jedem Adventssonntag zum Gottesdienst in die Prohner Kirche eingeladen. Im Pfarrhaus gleich nebenan wollen die Kinder der Christenlehre und die Konfirmanden am 7. und 14. Dezember den Gästen ihre Überraschungen vorstellen. „Ich freue mich auf diese Zeit, ich bin zwar schon ein paar Jahre hier, aber auch ich knüpfe gern neue Kontakte“, sagt Pastorin Mechthild Karopka. Alles startklar Der „Lebendige Adventskalender“ wird in der Kirchengemeinde Prohn zum zweiten Mal gefüllt und dann vom 1. bis zum 24. Dezember geöffnet, täglich 17 Uhr. 6 Orte umfasst die diesjährige Adventskalender-Tour. Ob Schmedshagen, Prohn, Klausdorf, Groß Kedingshagen, Damitz oder Muuks — überall warten Türchen, die geöffnet werden wollen, und zwar von Jung und Alt. Private Unternehmer, Kommune, Kirche und Familien wollten gern Gastgeber für ein Kalendertürchen sein. Ines Sommer

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