Auch Kramerhof und Stralsund wollen ins Boot

Der seit Jahren in der Diskussion stehende Darßdurchstich könnte vielleicht noch Ende 2014 zumindest auf dem Papier benannt sein. Diese vorsichtige Prognose wagte Montagabend Matthias Horn vom Landkreis Vorpommern-Rügen vor dem Wirtschaftsausschuss des Kreistages. Allerdings müssen dazu noch viele Voraussetzungen geschaffen werden, sagte er. Die vorrangigste besteht in der Bildung eines Zweckverbandes, zu dem sich die Gemeinden, die Interesse an einem solchen Projekt bekunden, jetzt verständigt haben. 15 Orte sollen es bislang sein. Allerdings hätten Pruchten und Wustrow diesen Zweckverband bereits abgelehnt, sagte Horn. Bereits Interesse gezeigt haben hingegen auch Kramerhof bei Stralsund und die Hansestadt selber. Der Darßdurchstich wird erwogen, weil es bisher für Segler zwischen Warnemünde und Stralsund keinen geeigneten Hafen gibt, in dem sie anlegen und nächtigen können. Die Strecke zwischen beiden Orten beträgt aber 52 Seemeilen und ist für Laien deshalb an einem Tag nicht zu schaffen, erläuterte Horn. Viele würden deshalb abdrehen und in die dänische Südsee segeln. Vorpommern gingen auf diese Weise jährlich bis zu 3600 Segelboote verloren, was einem enormen Kaufkraftverlust entspricht, da deren Besatzungen neben Golfern eine sehr zahlungskräftige Klientel seien. Um nicht eine Gemeinde allein mit den enormen Kosten und Risiken für diese Infrastrukturmaßnahme zu belasten, soll es nun den Zusammenschluss geben, der eine Kostenteilung vorsieht. Allerdings sei noch nicht klar, so Horn, welche Rechtsform ein Zweckverband künftig haben wird. Dies müsse in einem weiteren Schritt geklärt werden, bevor dann Untersuchungen angestellt werden können, um herauszufinden, welche Orte für einen solchen Seglerhafen überhaupt in Frage kommen. Dazu wäre es sinnvoll, mehrere Varianten unter Maßgabe der technischen Durchführung und Umweltverträglichkeit zu prüfen, schlug Horn vor. Erst wenn diese Varianten dann auf dem Tisch liegen, sollten wieder Gespräche mit den betroffenen Gemeinden geführt werden, damit diese dann in ihren Gemeindevertretungen die Planungen diskutieren können. Die Kosten für eine solche Variantenuntersuchung bezifferte Horn auf rund 100 000 Euro. 80 000 Euro müsste der Zweckverband dafür zusammenbringen. Die restlichen 20 000 Euro würden sich dann der Landkreis und die Hansestadt Stralsund teilen. Horn betonte, dass die Umsetzung sämtlicher Planungen nur auf Basis der Freiwilligkeit geschehen könne. Gezwungen werde keiner. ra

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