Bereits 500 Flüge mehr als im Vorjahr

Der Ostseeflughafen Stralsund-Barth kann schon jetzt auf ein betriebswirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 verweisen. Laut Geschäftsführer Paul Wojtasik sind die wichtigsten Kennziffern des Vorjahres bereits in diesem September erreicht und teilweise überboten worden. So hatte es 2014 insgesamt 7515 Flugbewegungen gegeben. Dagegen waren es einschließlich September 2015 bereits 8015. „Wir schätzen, dass es bis zum Jahresende sogar 10000 sein könnten“, sagt Wojtasik erfreut. Auch die Zahl der Passagiere, Abflüge und Landungen geht hier mit ein. Sie stieg von 20600 im gesamten Vorjahreszeitraum auf 22075 bis einschließlich September. In dieser Zahl sind allerdings auch die Starts und Landungen der Fallschirmsportler enthalten. Als Anzeichen für die Belebung des Regionalflughafens wertete Paul Wojtasik ebenso die Steigerung des Benzinverkaufs an der Flughafentankstelle von 70000 im Vorjahr auf rund 90000 Liter (Stand Ende September). „Außerdem konnten wir uns über mehr Gäste und höheren Umsatz in unserer Flughafengaststätte ‘Air Pott‘ freuen“, schloss der Geschäftsführer seine Aufzählung. Regulär schließe die Gaststätte jetzt zwar für das Winterhalbjahr, sei aber für Familien-, Vereins- und Betriebsfeiern auf Anmeldung trotzdem verfügbar. Etwas kompliziert stellte sich in der ersten Jahreshälfte das gesamte Rundflugangebot dar. Die im Land Brandenburg ansässige FSB Airservice GmbH hatte mit einer gecharterten Cessna-172 jahrelang Rundflüge angeboten. Sie war im vergangenen Jahr durch ein gescheitertes Großprojekt in Finnland in Konkurs gegangen. Weil aber der Ostseeflughafen zuvor zahlreiche Gutscheine für Rundflüge an private Kunden verkauft hatte, bleiben die nun darauf sitzen. „Wir traten ja nur als Vermittler für die Gutscheine auf, das dafür eingenommene Geld wurde stets bei der Fluggesellschaft abgerechnet“, erklärte Paul Wojtasik. „Der FSB Airservice hatte sich vertraglich verpflichtet, die Gutscheine abzufliegen. Im Ergebnis der Insolvenz war aber nicht ausreichend Masse vorhanden, um das im Voraus gezahlte Geld zurück zu erstatten“, bedauerte er. „Die enttäuschten Kunden tun uns aufrichtig leid. Wir sind zwar aus allen finanziellen Verpflichtungen raus, werden aber trotzdem als der Buhmann angesehen, weil wir die Gutscheine für die Anderen verkauft haben“, sagt Wojtasik. Dank der unkomplizierten Unterstützung durch den Flughafen Güttin/Rügen konnten in der ersten Jahreshälfte trotzdem Rundflüge ab Barth angeboten werden: Hatten sich ausreichend Interessenten für mehrere Rundflüge gemeldet, schickten die Güttiner ihre Maschine nach Barth. Seit Juni verläuft das Rundfluggeschäft wieder in geordneten Bahnen. Berufspilot Andreas Wagner, der eigentliche Eigentümer und Vercharterer der Cessna-172 (Baujahr 2006), hatte bereits im März seine eigene Fluggesellschaft gegründet. Als Bezeichnung wählte er zwar ebenfalls FSB Airservice GmbH, jedoch mit völlig neuer Bedeutung. „FSB steht jetzt für Flugservice Barth. Ich wollte einen Bezug zur Region herstellen“, erklärt der 57-Jährige, der seinen Lebensmittelpunkt seit drei Jahren in Wustrow hat. Der erfahrene Pilot sitzt seit über 20 Jahren im Cockpit verschiedener Flugzeugtypen, steuert bei Aufenthalten in der neuen Heimat aber auch die Cessna bei den Rundflügen. Ansonsten setzt er dafür Berufspiloten der Flugschule Ardex aus Kyritz ein. „Mit der arbeite ich eng zusammen. Ich habe das touristische Angebot unserer Vorgänger komplett übernommen und biete sogar im Winter Rundflüge zwischen 15 und 60 Minuten an.“ Als besonders schönes Erlebnis aus der vergangenen Saison sind ihm die Rundflüge von Barther Erstklässlern mit ihren Eltern anlässlich der Einschulungen in Erinnerung geblieben. Ebenso wie Paul Wojtasik ist es Andreas Wagner unverständlich, dass Kritiker immer wieder herauskehren, dass der Ostseeflughafen ja nur dank der Abgaben des Solarfeldbetreibers kostendeckend unterhalten werden könne. „Es ist doch lobenswert, wenn ein Flughafen auf diese Weise seine Existenz sichert. Ohne das Non-Aviation-Geschäft, das bis zu 50 Prozent des Umsatzes ausmacht, würden selbst die Flughäfen München, Frankfurt und Hamburg nicht funktionieren.“ Für das kommende Jahr haben die Verantwortlichen der Ostseeflughafen Stralsund-Barth GmbH, der FSB Airservice GmbH und des Fallschirmsportclubs Skydive Ostsee angedacht, ein touristisches Konzept zum gemeinsamen Marketing zu entwickeln. Bewegung am Rollfeld 8015 Flugbewegungen konnte der Ostseeflughafen Stralsund-Barth in diesem Jahr bis Ende September verzeichnen. Im gesamten Jahr 2014 waren es 7515. Bis zum Jahresende wird mit 10000 Flugbewegungen gerechnet. Die Zahl der Passagiere, Abflüge und Landungen stieg von 20600 im gesamten Vorjahreszeitraum auf 22075. Darin sind auch die Starts und Landungen der Fallschirmsportler enthalten. Volker Stephan

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