In Stralsund sind am Donnerstag mehrere Männer gestellt worden, die im Verdacht stehen, sich auf unlautere Weise Aufträge im Bereich des Handwerks zu ergaunern. Wie die Polizei mitteilte, hatte am frühen Nachmittag eine Frau der Einsatzleitstelle telefonisch mitgeteilt, dass im Birkenhain in Stralsund ein weißer Transporter durchs Wohngebiet fährt. Die Insassen hätten ihr und weiteren Nachbarn in aufdringlicher Art und Weise Dachdeckerarbeiten angeboten.
Zwei Transporter auf Tour
Beamte vom Polizeihauptrevier Stralsund konnten in der Nähe zwei Transporter mit deutschen Kennzeichen feststellen. Bei den Insassen handelte es sich um sechs rumänische Männer im Alter zwischen 25 bis 37 Jahren. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des versuchten Betruges eingeleitet. Außerdem lag für eines der beiden Fahrzeuge keine gültige Haftpflichtversicherung vor, so dass die Beamten die Weiterfahrt untersagten.
1000 Euro vereinbart, 6000 Euro gefordert
Gegen 14.45 Uhr teilte ein Anwohner aus dem Binzer Weg in Stralsund der Polizei mit, dass mit einem Mann aus Rumänien die Reparatur eines Daches für 1000 Euro vereinbart hätte. Der Handwerker und seine Kollegen forderten noch vor Ende der Arbeiten plötzlich fast 6000 Euro.
Die Kriminalpolizei wurde hinzugezogen und ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Betruges sowie des Wuchers eingeleitet. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Stralsund wurden die Männer nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen allerdings entlassen.
Haustürgeschäfte vermeiden
Die Polizei rät diesem Zusammenhang dringend davor, sich auf solche Geschäfte an der Haustür einzulassen. Wenn es zu derartigen Kontaktaufnahmen komme, sollten die Betroffenen sich energisch wehren und notfalls um Hilfe rufen, erklärte eine Polizeisprecher. Wer eine Reparatur ausführen lassen will, müsse darauf bestehen, einen festvereinbarten Preis schriftlich in einem Vertrag festzuhalten. Ein fehlendes Datum oder nicht vorhandene Unterschriften würden gegebenenfalls die Durchsetzung eines Widerspruchs erschweren. Hilfreich seien auch immer Zeugen. Eine Entscheidung unter Zeitdruck zu treffen, sei immer falsch. Niemand sollte etwas unterschreiben, was er nicht verstanden hat. Hilfreich sei es auch, sich bei der Handwerkskammer Rat zu holen.
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Jens-Peter Woldt