Corona: Stralsunder Bars und Clubs machen dicht

Stralsunder Clubs und Bars sind dicht, Restaurants und Cafès nur noch eingeschränkt geöffnet. Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus treffen die Betreiber in der Hansestadt teils hart. Restaurants können sich anpassen, Clubs versuchen trotz der Schließung mit kreativen Ideen das eigene Publikum zu binden. Ein Beispiel ist das Team des Stralsunder Clubs Miura im Strelapark. „Aktuell wird alles geschlossen gehalten. Dazu zählen auch wir“, schreiben die Betreiber auf ihrer Facebook-Seite. „Das nächste Richtdatum für eine Entscheidung ist der 19. April. Danach können wir eventuell sagen, wann es weitergehen wird.“ Doch auch bis dahin soll ihr Publikum nicht Tanzmusik verzichten. Wie schon am vergangenen Wochenende wollen sie Live-Musik aus dem Club senden. So soll es noch „1-2 Live-Videos mit DJ Streifenhoernchen geben.“ Für das temporäre Format gibt es auch schon einen Namen: Musik, Spaß und Klopapier. „Das Miura-Team ist betrübt, euch nicht wie gewohnt an den Wochenenden empfangen zu können.“ Für die bundesweiten Maßnahmen hätten sie jedoch Verständnis. Schließung für Bars eine Katastrophe: Auch das Team von Knuts Bar, dem Studentenkeller in der Altstadt, arbeitet an alternativen Konzepten für die sogenannte „Trockenzeit“ – auch wenn diese Konzepte den eigentlichen Barbetrieb nicht ersetzen können. „Schwere Zeiten kommen auf uns zu“, sagt Knuts-Geschäftsführer Lars-Ole Größel. „Die Kosten bleiben erstmal bestehen, aber die Einnahmen bleiben aus. Der Puffer, welcher für die Sommer Monate aufgebaut werden sollte, ist nicht existent.“ Für Größel wie für andere Barbetreiber sei die Schließung schlicht eine wirtschaftliche „Katastrophe“, wir er sagt. Restaurant „Goldener Löwe“ hat noch offen: Auch die Restaurants in der Altstadt haben bereits reagiert. Alles anders ist auch das Motto im Restaurant „Goldener Löwe“ am Alten Markt. Dort sind derzeit nur von 11 bis 18 Uhr die Türen geöffnet. „Wir haben im Restaurant einiges umgebaut, um die Abstände von zwei Metern zwischen den Tischen einzuhalten, auch auf der Terrasse sind die Tische weiter auseinander gestellt worden", erklärt Kester Krönke, einer der Geschäftsführer. Auch der Anweisung, dass nicht mehr als 50 Leute im Restaurant sein dürfen, folge man. „Für unseren Mittagstisch erfordert das etwas logistischen Aufwand, aber da es in den meisten Fällen Stammgäste sind, die dieses Angebot nutzen, können wir das gut lösen, indem wir darum bitten, zeitversetzt zu erscheinen.“ Außerdem sei man derzeit mit der Agentur für Arbeit in Kontakt. „Im Ernstfall müssen wir für unsere 13 Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen. Aber das ist uns wichtig, denn wir möchten unsere Mitarbeiter auf jeden Fall bei uns halten.“ Restaurant als „letztes Fünkchen soziales Leben“: Doch das größte Problem sei die Ungewissheit. Nicht zuletzt sei der „Goldene Löwe“ auch ein letztes Fünkchen für soziales Leben. „Wir tragen durch unser Angebot des Mittagstischs ein Stück weit zur Versorgung der Leute bei, die vielleicht nicht mehr selbst kochen können oder wollen und dafür zu uns kommen“, sagt Krönke. Der Geschäftsführer hofft, dass er das Restaurant nicht gänzlich schließen muss. Mehr lesen: Landrat Kerth: „Bitte hören Sie auf zu hamstern!“ In Stralsund ab sofort möglich: Arbeitslos melden per Telefon Corona in Stralsund: Mehr Erkrankte, weniger Abstriche Von Kay Steinke und Miriam Weber